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Valorant: Eintracht Frankfurts Pläne für das Riot-Spiel

kicker eSport exklusiv

Nachhaltig zur führenden Marke: Das sind Frankfurts Valorant-Pläne

Timm Jäger (li.) und Max Brömel standen kicker eSport Rede und Antwort.

Timm Jäger (li.) und Max Brömel standen kicker eSport Rede und Antwort. Osthessen News/Carina Jirsch/Eintracht Frankfurt

Was waren die ausschlaggebenden Gründe für Eintracht Frankfurt, gerade jetzt mit einem Team in Valorant einzusteigen?

Timm Jäger: Seit unserem Einstieg in den eSport im Jahr 2018 haben wir unsere Aktivitäten kontinuierlich und nachhaltig ausgebaut. Über den virtuellen Fußball hin zu unserem Einstieg in League of Legends im Jahr 2020. Hierbei lag unser Fokus auf einer nachhaltigen Entwicklung in einem Breitensportansatz über unser eigenes eSport-Trainingszentrum. Im Spitzensport unterstrichen Erfolge wie der Gewinn der deutschen Einzelmeisterschaft im virtuellen Fußball in der vergangenen Saison sowie die Etablierung unseres League of Legends Teams in der First Division der Prime League unsere Ambitionen auf höchstem Niveau. Ohne jedoch den Fokus auf die Förderung von regionalen Spielerinnen und Spielern sowie dem Aufbau einer eigenen Community und Fanbasis aus den Augen zu verlieren.

Diese positiven sportlichen Entwicklungen verbunden mit dem Ausbau unserer Infrastruktur und der Eröffnung der "Deutsche Bank Esports Academy" im vergangenen Jahr haben uns dazu bewogen, den nächsten Schritt zu gehen und durch den Einstieg in Valorant eine neue Zielgruppe zu adressieren. Die Verbindung zwischen einem hochinteressanten Spieletitel und der Erfahrung von Riot Games beim Aufbau von professionellen eSport-Ökosystemen, macht - in Kombination mit der jungen Nutzergruppe - Valorant aus unserer Sicht zur passenden dritten Disziplin für Eintracht Frankfurt Esports.

Ziel ist es, uns zu einer der führenden deutschsprachigen Valorant-Marken zu entwickeln.

Max Brömel

Welche konkreten Ziele und Ambitionen verfolgt Eintracht Frankfurt mit dem Einstieg in Valorant?

Max Brömel: Wir möchten die deutschsprachige Szene ähnlich wie in League of Legends und EA SPORTS FC aktiv mitgestalten und positiv weiterentwickeln. Unsere Ambitionen sind daher von Anfang an klar definiert: Ziel ist es, uns zu einer der führenden deutschsprachigen Valorant-Marken zu entwickeln und uns in einem mittelfristigen Zeitraum für internationale Wettbewerbe zu qualifizieren.

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Wie sieht die finanzielle Strategie von Eintracht Frankfurt für das eSport-Engagement aus und welche Art von Investitionen planen Sie, um in der Valorant-Szene erfolgreich zu sein?

Timm Jäger: Wie bei all unseren Aktivitäten handeln wir auch im Geschäftsfeld eSport finanziell nachhaltig. Die Investitionen in Valorant werden durch Überschüsse in anderen Bereichen der EintrachtTech und Eintracht Frankfurt Esports getätigt. Dies ermöglicht es uns, direkt von Beginn an mit einem konkurrenzfähigen Team einzusteigen. Gemeinsam mit unseren Partnern und unserem starken Medienteam bei Eintracht Frankfurt werden wir über unsere Academy unser Engagement Stück für Stück ausbauen.

Welche Rolle spielt der eSports-Einstieg in Ihrer Gesamtstrategie zur Fanbindung und Markenstärkung und wie gedenken Sie, die bestehende Fanbasis für das neue eSports-Team zu begeistern?

Max Brömel: Wir möchten mit Valorant eine neue Fanbasis im eSport erschließen und werden darüber hinaus gleichzeitig das Angebot für unsere bestehende Community erweitern. Im Vordergrund steht dabei weiter die Rhein-Main-Region und die Etablierung von Partizipationsmöglichkeiten im digitalen und analogen Raum, wie zum Beispiel durch Public Viewings oder Watch Partys als Teil unseres Breitensportansatzes. Ebenso wichtig ist für uns, weiterhin mit regelmäßig Aufklärungsveranstaltungen zum Thema Risiken und Herausforderungen beim eSport und Gaming sowie Eltern-Workshops zum Thema "Responsible Gaming" aktiv zu werden.

Wir werden unseren Weg des nachhaltigen Wachstums nicht verlassen.

Timm Jäger

Wie passt der Einstieg in Valorant in die langfristige Vision und Strategie von Eintracht Frankfurt?

Timm Jäger: eSport ist ein wesentliches Geschäftsfeld der EintrachtTech und damit für Eintracht Frankfurt. Wesentliche Aufgabe der EintrachtTech ist die Erschließung neuer digitaler Geschäftsmodelle und -felder - hierbei bietet Valorant wie zuvor beschrieben großes Potenzial als schnell wachsendes Ökosystem von internationaler Relevanz in einer jungen Zielgruppe, die über klassische Kommunikationskanäle nur schwer zu erreichen ist.

Dies ist nicht nur für Eintracht Frankfurt hochinteressant, sondern auch für unsere Partner. Wichtig ist mir an dieser Stelle zu betonen, dass wir durch den Einstieg nicht unseren Weg des nachhaltigen Wachstums verlassen und ebenso wenig unsere beiden Titel EA FC und League of Legends durch den Einstieg vernachlässigen werden. Dies wird beispielsweise durch die in der vergangenen Woche sehr erfolgreiche Japanreise unseres League of Legends Teams deutlich.

Die neue sportliche Heimat fest im Blick: Leonardo 'Leosen' Hennrich. Eintracht Frankfurt

Deutschland gilt noch nicht als starke Valorant-Region. Wie plant Eintracht Frankfurt vor diesem Hintergrund, sein Valorant-Team aufzubauen?

Max Brömel: Im Vordergrund stand der Aufbau eines deutschsprachigen Teams, um direkt zu Beginn die deutsche Valorant Community mitzunehmen. Hierfür haben wir eine Mischung aus erfahrenen Spielern und aufstrebenden Talenten gewählt, die langfristig das Potenzial haben auch international mithalten zu können. Unser erster kommunizierter Spieler Leonardo 'Leosen' Hennrich ist hierfür ein gutes Beispiel.

mja

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