Europa League

Bayer Leverkusen hofft aufs Viertelfinale nach "wildem Ritt"

Hradecky und die Auswärtstorregel

Nach "wildem Ritt" und glücklicher Umstellung: Bayer hofft aufs Viertelfinale

War in Bergamo nicht immer zufrieden mit seinen Vorderleuten: Bayer-Keeper Lukas Hradecky.

War in Bergamo nicht immer zufrieden mit seinen Vorderleuten: Bayer-Keeper Lukas Hradecky. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

"Es war ein wilder Ritt, ein Wechselbad der Gefühle", resümierte Gerardo Seoane nach der Partie bei "RTL". Wir können am Anfang sicher ein zweites Tor machen, haben dann aber nachgelassen. Wobei es schon auch eine starke Startphase von ihnen war. Sie sind extrem hartnäckig und abschlussstark in der Zone, sehr gefährlich. Am Ende müssen wir froh sein, dass es beim 3:1 blieb, weil Lukas (Hradecky; d. Red.) stark gehalten hat - dass wir sogar das 3:2 machen, ist dann vielleicht sogar etwas glücklich."

Doch warum verlor sein Team, dass das Geschehen nach der frühen Führung bis Mitte der ersten Hälfte eigentlich gut im Griff gehabt hatte, nach dem Doppelschlag von Luis Muriel und Ruslan Malinovskyi plötzlich den Faden? "Es ist im Fußball eben so, es geht um Gefühlslagen. Sie schießen ein Tor und kriegen Mumm. Wir fangen an, uns Fragen zu stellen und die Passivität beginnt", so Seoane. 

Eine segensreiche Umstellung

Nachdem Bergamo nach Beginn der zweiten Hälfte das 3:1 erzielt hatte und nur dank zweier Glanzparaden von Hradecky nicht noch höher in Führung gegangen war, entschied sich der Coach dann, zur Taktik mit Fünferkette von München zurückzukehren. "Wir wollten die letzte halbe Stunde mit einer Fünferkette besser überstehen, um so auch in die Umschaltsituationen zu kommen. Lucas Alario hatte zudem einen schweren Stand und wir wollten mit den schnelleren Spieler besser in die Positionen kommen."

Dies gelang nur rund zwei Minuten nach der Umstellung beim Tor zum 2:3, das der Werkselfs letztlich doch noch eine ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel bescherte. 

Keine Auswärtstorregel? "Ein bisschen scheiße"

Der gelobte Bayer-Keeper sah die Partie derweil mit gemischten Gefühlen: "Die Gegentore von uns kamen von unerzwungenen Ballverlusten. Es hätte sicher auch 3:3 ausgehen können, ehrlichweise aber auch 1:4. Ich sehe es nicht allzu negativ. Insgesamt war die Leistung okay, wir können sie schlagen, es wird knapp."

Dass das 2:3 mit der lange geltenden Auswärtstorregelung womöglich eine noch bessere Ausgangslage hätte darstellen können, verhehlte Hradecky nicht. "Dadurch ist es ein bisschen scheiße, aber es macht schon Mut", schloss der Finne. 

Auch Seoane ist bezüglich des Rückspiels am Donnerstag kommende Woche (18.45 Uhr) zuversichtlich. "Es ist alles offen, wir haben gesehen, was für eine gute Mannschaft das ist. Aber wir haben uns auch gezeigt. Es wird eine enge Kiste. Wenn wir einen guten Tag haben, können wir es schaffen."

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jom

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