DEL

Nach Schlägerei in Mannheim: Wolf aus dem Verkehr gezogen

Hässliche Szenen zwischen Adlern und Ingolstadt

Nach Schlägerei in Mannheim: Wolf aus dem Verkehr gezogen

Ließ nicht von Daniel Pietta ab: Mannheims David Wolf rastete aus.

Ließ nicht von Daniel Pietta ab: Mannheims David Wolf rastete aus. picture alliance/dpa

Als das Spiel so gut wie gelaufen war, brannten bei David Wolf die Sicherungen durch. Wieder und wieder schlug der Stürmer von Adler Mannheim auf Daniel Pietta ein, dabei wollte der Ingolstädter gar nicht kämpfen. "Eishockey ist ein emotionaler Sport", sagte Bill Stewart lapidar zur Schlägerei, nachdem der Trainer im Play-off-Halbfinale der DEL mit seinen Adlern durch ein 3:6 (0:1, 2:1, 1:4) gegen den ERC Ingolstadt das 1:1 in der Serie kassiert hatte.

So überschatteten am Ende hässliche Szenen ein interessantes Duell. Nur 113 Sekunden waren noch auf der Uhr, da ruhte minutenlang der Sport in der SAP Arena. Denn nachdem Matthias Plachta eine Strafe erhalten hatte, ging sein Teamkollege Wolf plötzlich wie wild auf Pietta los. Der 33-Jährige verpasste dem Gegenspieler mit einem Schlag einen Cut an der linken Wange, auch als Pietta auf dem Eis lag und seine Hände schützend über den Hinterkopf hielt, prügelte Wolf weiter.

"Wolf will gefühlt Pietta vernichten. Er hat nur eins im Sinn", kritisierte Patrick Ehelechner, ehemaliger Torhüter in der DEL und heutiger Kommentator beim übertragenden Sender "MagentaSport", das Verhalten des Angreifers. "Er will den Fight gegen Pietta. Pietta mag nicht", so Ehelechner. Es sei nur darum gegangen, "eine Message" zu senden.

Adler Mannheim - ERC Ingolstadt

Wolf brennen die Sicherungen durch - Ingolstadt gleicht aus

alle Videos in der Übersicht

Stewart: "Ich habe kein Geld. Ich kann nicht die Wahrheit sagen"

Marian Rohatsch sah es genauso. "Der schlägt nicht, der will nicht", sagte der Schiedsrichter, als er die Strafen durchgab. Pietta bekam zwei, Wolf fünf und Plachta zehn Minuten aufgebrummt. Für insgesamt sieben Profis war das Spiel wegen der Auseinandersetzungen vorbei, zum Unmut des Publikums mussten fünf Adler raus.

Und so flogen Geldmünzen auf das Eis, auch Bierbecher, in der ohnehin aufgeheizten Atmosphäre wedelte Stewart auch noch provozierend mit einem weißen Handtuch. Kurz zuvor hatte der Hallensprecher auf Wunsch des Referees zur Vernunft aufgerufen.

Zu den Gründen für den Zwist schwieg Stewart. "Ich habe kein Geld. Ich kann nicht die Wahrheit sagen", sagte der 65-Jährige in der Pressekonferenz. "Die Wahrheit ist die Wahrheit", sagte er ausnahmsweise auf Deutsch. "Ich weiß, Sie wollen Zeitungen verkaufen. Aber ich sage nichts."

Spätestens nach diesen Szenen ist mächtig Feuer in der Serie, am Dienstag (19.00 Uhr) geht es in Ingolstadt weiter. Dann aber ohne Wolf. Denn der wurde von der DEL für seine Aktion nun für drei Spiele gesperrt. Das teilte die Liga am Montag mit. Der 33-Jährige kann damit frühestens in einem möglichen sechsten Spiel der Serie wieder aufs Eis laufen, eine Geldstrafe in nicht veröffentlichter Höhe muss er auch berappen.

sid