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"Müssen damit leben": Austria Salzburg trifft erstmals auf Erzfeind RB

Pikante Auslosung

"Müssen damit leben": Austria Salzburg trifft erstmals auf Erzfeind RB

Plötzlich rot- statt violett-weiß: Alexander Zickler gibt 2005 Autogramme, als gerade aus Austria Salzburg Red Bull Salzburg geworden war.

Plötzlich rot- statt violett-weiß: Alexander Zickler gibt 2005 Autogramme, als gerade aus Austria Salzburg Red Bull Salzburg geworden war. picture-alliance / Pressefoto ULMER

Ende September kommt es in Österreich zu einem Pokalspiel, dessen Konstellation es in sich hat: Wie die Auslosung der zweiten ÖFB-Cup-Runde am Sonntagabend ergab, trifft der SV Austria Salzburg erstmals in einem Pflichtspiel auf RB Salzburg. Weil der SV Austria 2005 aus Protest gegen den Einstieg von "Red Bull" beim gleichnamigen SV Austria Salzburg gegründet worden war, steigt im Herbst mehr als ein normales Stadtderby.

"Das ist für uns natürlich ein reizvolles Los und eine tolle Geschichte", sagt Austria-Vizeobmann David Rettenbacher in einer offiziellen Stellungnahme des jungen Klubs, doch das sehen intern offenbar nicht alle so. Die "Salzburger Nachrichten" zitieren Präsident Claus Salzmann mit den Worten: "Wir müssen damit leben, wir hätten uns aber natürlich ein anderes Los gewünscht."

Wo wird gespielt? Auch die Fans werden gehört

Noch ist ungewiss, wo das pikante Aufeinandertreffen stattfinden wird. Salzmann: "Infrage kommen Maxglan, Grödig oder Ried. Wir werden uns im Vorstand in der kommenden Woche zusammensetzen, und dann sehen wir weiter. Ein Tausch des Heimrechts kommt derzeit aber nicht infrage."

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Auch die Meinung der Anhänger soll bei der Suche nach einem Austragungsort gehört werden, wie es im Klub seit jeher üblich ist. Das Vorbild der "neuen" Austria, die die Geschichte und Erfolge der "alten" für sich für sich reklamiert, waren vor 18 Jahren die Neugründungen des AFC Wimbledon oder des FC United of Manchester, die bis heute von Fans geführt werden.

Das RB-Logo spart der SV Austria aus

Rein sportlich trifft im September ein Drittligist auf den Abo-Meister. Während "Red Bull" aus der ehemaligen Austria mit neuem Namen und neuen Vereinsfarben den führenden Fußballklubs Österreichs geformt hat, arbeitete sich die neu formierte - und weiter in Violett und Weiß spielende - Austria 2015 bis in die zweite Liga hoch, musste den Profifußball wegen finanzieller Probleme aber schnell wieder verlassen.

An der Abneigung gegen RB hat sich bis heute nichts geändert. In der Grafik, mit der der SV Austria am Sonntag die Pokalpaarung bei Twitter bekanntgab, fehlte das Logo von RB Salzburg. Stattdessen war nur weiß auf schwarz ein schmuckloses "RB" zu sehen.

jpe

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