Den Zuschauerandrang hat die ungewöhnliche Ansetzung natürlich nicht gebremst. Für die DFB-Pokal-Erstrundenpartie gegen den FC Bayern hat Drittliga-Aufsteiger Preußen Münster in Windeseile alle 12.794 Tickets verkauft. Trotzdem hätte Sascha Hildmann lieber nicht an diesem Dienstagabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den deutschen Rekordmeister gespielt.
"Ich finde den Termin noch immer nicht gut", sagte der Preußen-Trainer am Tag vor dem Pokal-Highlight. "Ich hätte am liebsten Anfang August gespielt wie alle anderen auch." Weil seit der vergangenen Saison jedoch auch der DFL-Supercup am traditionellen DFB-Pokal-Wochenende vor dem Bundesliga-Start ausgetragen wird, war der FC Bayern - genau wie RB Leipzig - verhindert und muss nun rund eineinhalb Monate später "nachsitzen".
DFB-Pokal am Abend
Während Münster deshalb zwischen zwei wichtigen Drittliga-Spielen eine ungewöhnliche Ablenkung bevorsteht, hat der FCB bereits Form aufbauen können. "Es ist schon so, dass wir durch die Verschiebung nun gegen eine zu diesem Zeitpunkt wohl schon besser eingespielte Münchner Mannschaft spielen", hatte Hildmann bereits im Sommer auf der DFB-Website erklärt. "Am ursprünglichen Termin wäre der DFB-Pokal für den FC Bayern das erste Pflichtspiel der Saison gewesen, während wir vorher schon in der 3. Liga im Einsatz waren."
Steht Schenk im Tor?
Aber all das soll die Vorfreude nicht trüben. "Natürlich habe ich jetzt große Lust drauf", versichert Hildmann, auch wenn ihm der 7:0-Sieg der Bayern gegen den VfL Bochum am Samstag "kein gutes Gefühl gegeben" hat. Er fordert einen angstfreien Auftritt seiner Mannschaft ("Nur Hase und Igel spielen bringt auch nichts") und erwägt Änderungen an der "Statik", ebenso am Personal. Dabei hat auch Bayern-Leihgabe Johannes Schenk Chancen, Maximilian Schulze Niehues im Tor zu verdrängen, der bald Vater wird.
Oder hilft vielleicht erneut der Gegner mit? 2021 war der VfL Wolfsburg nach einem Wechselfehler des damaligen Trainers Mark van Bommel an Münster gescheitert. "Ich weiß nicht, ob Thomas Tuchel auch sechsmal wechselt", sagt Hildmann. "Aber natürlich gibt es Wunder immer wieder. Im Fußball ist alles möglich."