Silvia Neid hat ihren Kader für die Partie gegen Frankreich benannt. Mit dabei: Martina Müller. Ein letztes Mal. Die Angreiferin, derzeit dienstälteste deutsche Feldspielerin, beendet ihre Laufbahn in der DFB-Auswahl. "Der Spagat zwischen Beruf, Nationalteam und Verein ist zuletzt immer schwieriger geworden", begründete die 32-Jährige ihre Entscheidung. "Durch die kürzeren Regenerationszeiten merke ich auch, dass mein Körper das eine oder andere mal sagt: Bis hierhin und nicht weiter."
Weit hat sie es gebracht, 100-mal lief sie für Deutschland auf. Allerdings wurde Müller in 74 Spielen eingewechselt. Dies hinderte sie nicht daran, 37 Tore zu erzielen. Zuletzt in ihrem 100. Länderspiel am 19. September drei Stück beim 10:0 gegen die Türkei - als Joker. Ihr Debüt gab sie am 22. Juli 2000 in Braunschweig gegen die USA, da kam sie für Inka Grings. Vergeblich auf eine Einwechslung hoffte sie bei der Heim-WM 2011.
Ich finde es beeindruckend, welchen Weg sie gegangen ist - und dass sie es geschafft hat, die 100 Länderspiele zu erreichen.
Bundestrainerin Silvia Neid
"Die 100 Länderspiele sind erreicht, wir haben eine super EM-Qualifikation gespielt, zu der ich meinen Teil beitragen konnte", meinte Müller: "Und wir haben ein tolles und sehr angenehmes Team, in dem es Spaß macht zu spielen. Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören."
Bundestrainerin Silvia Neid wird Müller vermissen: "Sie war immer eine Spielerin, auf die man sich verlassen konnte und die stets hundertprozentigen Einsatz gezeigt hat. Ich finde es beeindruckend, welchen Weg sie gegangen ist - und dass sie es geschafft hat, die 100 Länderspiele zu erreichen. Als Trainerin wünscht man sich genau so eine Spielerin, bei der man sicher sein kann, dass sie immer mit unheimlich viel Leidenschaft dabei ist." Die bringt sie jetzt nur noch für Wolfsburg auf.
