Champions League

Müller, Tel, Musiala und ein verschobener Dreifachwechsel

Münchner Serie hält auch dank eines Linienrichters

Müller, Tel, Musiala und ein verschobener Dreifachwechsel

Entscheidender Moment: Thomas Müller (re.) spielt kurz vor Schluss zu Mathys Tel.

Entscheidender Moment: Thomas Müller (re.) spielt kurz vor Schluss zu Mathys Tel. IMAGO/Gonzales Photo

"Es war schön zurückzukommen", meinte Thomas Müller nach der Partie. "Sie haben im letzten Jahr kein Champions-League-Spiel zu Hause verloren, auch gegen ManCity nicht. Die wissen hier, was sie tun. Das haben sie uns auch spüren lassen", erklärte der Nationalspieler, der mit seinem Assist zum 2:1 von Mathys Tel letztlich maßgeblich für die Wende von Kopenhagen, die den Dänen erst die zweite Niederlage im 16. Heimspiel in der Königsklasse beibrachte, mitverantwortlich war. 

"Es ist natürlich gut gelaufen für mich nach der Einwechslung, wenn man dann an einem Tor beteiligt ist", meinte Müller über seine persönliche Rolle bei dem Erfolg, den Jamal Musiala nach feiner Einzelleistung mit dem 1:1 noch vor dem Dreifachwechsel, durch den auch Müller aufs Feld gekommen war, auf den Weg gebracht hatte.  

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Müllers Torvorbereitung war "Wahnsinn"

Kurios: Eigentlich hätte Musiala zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Platz stehen sollen - wenn der Dreifachwechsel von Thomas Tuchel, durch den unter anderem Müller aufs Feld kam, wie zunächst geplant stattgefunden hätte. "Das war witzig, denn zum Glück hat der Linienrichter irgendwie noch mit der Anzeigetafel rumgemacht. So kam es noch zur nächsten Situation, in der Jamal das 1:1 macht", meinte Müller grinsend. 

Nach dem 1:1 wartete der Münchner Coach dann sogar noch ein wenig länger - und brachte Müller, gemeinsam mit Tel und Leon Goretzka erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss. Mit den bekannten Folgen: Müller bereitete Tels 2:1 mit Cleverness im Zweikampf und viel Übersicht vor. 

Große Ansprüche auf einen Stammplatz meldet Müller dennoch nicht an: "Ich bin ein ganz normaler Kaderspieler, der um seine Minuten kämpft, und danach stellt der Trainer auf. Ich bin auf jeden Fall bissig", so der 34-Jährige mit seinem gewohnt schelmischem Grinsen. Tuchel lässt derweil keinen Zweifel daran, dass der Weltmeister von 2014 auch für die Startelf bald wieder ein Thema ist. "Er spielt auch wieder von Anfang an. Das ist natürlich ein Prozess, aber er ist einfach gleich hellwach und schaut sich von außen schon die Räume an. Die Vorbereitung (zu Tels 2:1; Anm. d. Red.) war Wahnsinn. Das geht nur mit dieser Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit", lobt der Coach.

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Tel trifft und trifft - Tuchel lobt

Neben dem Routinier Müller stand auch der beinahe halb so alte Tel wieder im Fokus, der in Kopenhagen bereits seinen sechsten Pflichtspieltreffer der noch jungen Saison erzielte, der zweite davon in der Königslasse. Denn schon am 1. Spieltag gegen ManUnited hatte Tel ein Tor beigesteuert. Damit ist er nun sogar der jüngste Bayern-Spieler mit zwei Champions-League-Treffern: mit 18 Jahren und 159 Tagen. Damit löst Tel seinen Teamkollegen Musiala ab, der im Alter von 18 Jahren und 285 Tagen sein zweites Tor erzielte hatte.

Edeljoker Tel kommt mit 49 Minuten pro Pflichtspieltor sogar auf den besten Minuten-pro-Tor-Schnitt aller Spieler aus den fünf großen europäischen Ligen mit mindestens 250 Einsatzminuten. 

Tuchel kommt dieser Tage daher aus dem Lob für den Franzosen gar nicht mehr heraus. "Es ist auch beeindruckend, dass einer mal sagt: Ich bin genau richtig hier, ich will nicht wechseln oder ausgeliehen werden, um mehr zu spielen. Und man sieht es: Er schließt auch fantastisch ab im Training. Er ist zufrieden und macht das Beste draus."

jom

Bilder zur Partie FC Kopenhagen gegen Bayern München