kicker

Morddrohungen an Taylor

England: Eduardo schwer verletzt und kämpferisch

Morddrohungen an Taylor

Entsetzen in Birmingham

Entsetzen in Birmingham: Eduardo liegt am Boden, der Betreuer zeigt sofort an - Auswechseln! imago

Für sein überhartes Einsteigen sah Taylor von Schiedsrichter Riley die Rote Karte. Eduardo hilft dies jedoch wenig. Die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz wird ohne den Stürmer stattfinden. Mit Kroatien wäre der 24-Jährige in der Vorrunde auch Gegner der deutschen Nationalmannschaft gewesen.

Entsprechend aufgebracht sind vor allem die kroatischen Fans. Auf einer nach dem Foul ins Internet gesetzten Website sind bisher mehr als 27.000 Nachrichten an Taylor eingegangen. Sicherheitskräfte des Vereins hatten kroatische Journalisten zurückhalten müssen, die nach dem Montagstraining auf Taylors Auto zugestürmt waren. City-Coach Alex McLeish sagte, Taylor sei psychisch am Boden zerstört.

zum Thema

Die Härte des Fouls war zunächst gar nicht zu erkennen. Doch die Reaktionen der umstehenden Spieler ließen schnell Schlimmes befürchten. Sieben Minuten lang musste Eduardo behandelt werden, ehe er vom Platz getragen und direkt ins Krankenhaus gefahren wurde. Dort wurde kurze Zeit später ein Schien- und Wadenbeinbruch diagnostiziert. Noch am Samstag wurde der Stürmer erfolgreich operiert. Auch wenn er seinen 25. Geburtstag am Montag in einem Londoner Krankenhaus verbringen muss, gibt er sich schon wieder kämpferisch: "Ich möchte so schnell wie möglich gesund werden und diese Verletzung hinter mir lassen."

Eduardo macht Taylor keinen Vorwurf

Gegenspieler Taylor, der die Verletzung mit seinem harten Einsteigen verursacht hatte, macht Eduardo keinen Vorwurf. "Es war eine unglückliche Situation. Aber solche Dinge können im Fußball passieren", meinte der gebürtige Brasilianer, der sich nach eigenen Angaben kaum an das Foul erinnern kann und sich die Szene zukünftig auch weder auf Fotos noch auf Videobildern ansehen will. Taylor soll Eduardo nach Informationen von SkySports noch am Montag in Birmingham in der Klinik besucht haben, wo der Arsenal-Stürmer am Tag nach der Verletzung seinen 25. Geburtstag "feierte".

Das war die schlimmste Verletzung, die ich je gesehen habe. Jetzt wollen wir die Meisterschaft für Eduardo gewinnen.

Mathieu Flamini, Mittelfeldspieler des FC Arsenal

"Das war die schlimmste Verletzung, die ich je gesehen habe. Jetzt wollen wir die Meisterschaft für Eduardo gewinnen. Wir werden ganz nah bei ihm sein", sagte Arsenals französischer Nationalspieler Mathieu Flamini. Coach Arsene Wenger hatte nach dem Spiel vor Wut geschäumt. "Das Einsteigen war furchtbar, dieser Typ sollte nie wieder Fußball spielen", wetterte der Arsenal-Coach. Am Sonntag relativierte Wenger seine Äußerungen wieder: "Ich glaube, dass meine Bemerkungen zu stark waren. Ich habe sie in der Hitze des Augenblicks gemacht."