Frauen

TSG Hoffenheim, Frauen: Lerch bangt um Kössler und Corley

TSG Hoffenheim muss auf Maier verzichten

Montagstermin "schade für die Atmosphäre" - Lerch bangt um Kössler und Corley

Erwartet keinen Selbstläufter: TSG-Coach Stephan Lerch vor dem Duell mit Bayer 04.

Erwartet keinen Selbstläufter: TSG-Coach Stephan Lerch vor dem Duell mit Bayer 04. IMAGO/Eibner

Den aktuellen Hoffenheimer Höhenflug mit zwei Siegen aus zwei Spielen und Tabellenplatz eins bezeichnet Trainer Stephan Lerch klassisch als "schöne Momentaufnahme". Überbewerten will man das in Hoffenheim aber nicht, denn für den Trainer hat die Tabelle "erst ab dem vierten, fünften Spieltag eine Aussagekraft".

Frauen-Bundesliga am Montag

Davon, dass der 39-Jährige in diesem Sommer seine erste komplette Vorbereitung mit der Mannschaft bestreiten konnte, scheinen bislang alle Parteien zu profitieren. Zudem ist die TSG auch in der Breite besser aufgestellt. "Das hat zur Folge, dass wir auch einen größeren Konkurrenzkampf haben, was dann wiederum dazu führt, dass das Leistungspotential jeder einzelnen Spielerin noch mal angehoben wird. Wir sind mannschaftlich sehr ausgeglichen, leben von einem guten Teamgefüge."

Toptransfer Maier fällt vorerst aus

Mit Marta Cazalla (Grasshopper Club Zürich) und Lisa Doorn (Ajax Amsterdam) haben es zwei Neuzugänge prompt in die Startelf geschafft, Jill Janssens (Oud-Heverlee Leuven) kommt regelmäßig von der Bank. Ebenfalls in der Startelf stand - zumindest am ersten Spieltag - der Hoffenheimer Königstransfer Leonie Maier. Danach verletzte sich die 31-jährige Ex-Nationalspielerin allerdings im Training und fällt nun mit einem Syndesmoseanriss voraussichtlich bis zur Länderspielpause aus (23. Oktober bis 2. November). Danach hofft Lerch, das Maier "der Mannschaft auch wieder auf dem Platz helfen kann. Ihre fußballerischen Qualitäten sind unbestritten. Was sie an Technik mitbringt, die Erfahrung, die Ruhe am Ball, die Lösungen, die sie dadurch findet, sind sehr wertvoll für die Mannschaft. Wir wollten sie unbedingt nach Hoffenheim holen, weil sie durch ihre Erfahrung unseren jungen Spielerinnen helfen kann."

Gegen Leverkusen drohen auch Torjägerin Melissa Kössler (Bänderanriss im Sprunggelenk, fünf Tore) und Mittelfeld-Wirbelwind Gia Corley (Rippenprellung) auszufallen. Für Kössler könnte dann Nicole Billa in die Startelf rücken, die zuletzt häufiger von der Bank kam. "Wir haben mit Nici und Melissa zwei unterschiedliche Spielerinnentypen. Da muss ich als Trainer immer abwägen, wer der Mannschaft gerade mehr hilft. Und Nici hat mit ihren Einwechslungen gezeigt, dass sie diese Rolle gut annehmen und ausfüllen kann", erklärt Lerch die Situation.

Kein Selbstläufer - Große TV-Präsenz

Nach der 0:3-Auftaktniederlage gegen Wolfsburg hatte sich Leverkusen zuletzt mit 6:0 gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg durchgesetzt, sodass auf die Hoffenheimerinnen am Montag kein Selbstläufer wartet. Das weiß auch Lerch: "Beim letzten Spiel in Leverkusen haben wir uns sehr schwergetan. Ich schätze Bayer als eine sehr offensiv ausgerichtete, spielstarke Mannschaft, die mutig nach vorne spielt. Das werden sie auch gegen uns versuchen und entsprechend hoch pressen. Deswegen erwarte ich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem auch mal die Tagesform entscheiden kann."

Gerade Familien kommen gerne zum Frauenfußball, aber nicht am Montagabend. Das ist schade für die Atmosphäre vor Ort.

Stephan Lerch

Dass das Spiel am Montagabend stattfindet, stößt bei Lerch dagegen trotz der großen TV-Präsenz - das Spiel wird live auf "MagentaSport", DAZN und im Free-TV auf "Sport1" übertragen - nicht gerade auf Begeisterung. "Gerade Familien kommen gerne zum Frauenfußball, aber nicht am Montagabend. Das ist schade für die Atmosphäre vor Ort. Gleichzeitig ist es für die Reichweite natürlich wichtig, dass wir diese Präsenz haben. Deswegen sehe ich das zweigeteilt. Aber ich spiele grundsätzlich lieber am Wochenende, eben damit das Stadion voller wird und wir vor einer tollen Kulisse spielen können statt vor der TV-Kamera."

Susanne Müller

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