Torjägerkanone

Achtliga-Knipser Ennaji und der lange Atem im Saisonfinale

Die Torjägerkanone® für alle

"Möge der Bessere gewinnen": Achtliga-Knipser Ennaji und der lange Atem im Saisonfinale

50 Tore in 27 Spielen: Yassin Ennaji führt das Achtliga-Ranking an.

50 Tore in 27 Spielen: Yassin Ennaji führt das Achtliga-Ranking an. Yannick Schmitz

Torjägerkanone® für alle

In den 8. Ligen könnte es im Rennen um die "Torjägerkanone® für alle" kaum spannender zugehen. Kurz vor dem Saisonende rasen gleich drei Spieler mit realistischen Chancen auf den Titelgewinn auf die Ziellinie zu. Hauchzart hat aktuell Yassin Ennaji vom hessischen Kreisoberligisten SG Oberhöchstadt die Nase vorn. 50 Tore aus 27 Spielen schmücken das Tore-Konto des Deutsch-Marokkaners, dem im Saisonendspurt am kommenden Freitag ein letztes Spiel bleibt, um die Führung weiter auszubauen. Im Verfolgerfeld hängen Ennaji mit Jan Herfordt (CF Vicoria Bremen '05, 47 Tore) und Benjamin Braus (KV Mühlheim, 46 Tore) zwei bärenstarke Mitstreiter im Nacken. Den bis zuletzt ebenfalls auf der Rennstrecke hastenden Sascha Schönen (SV Falke Eschweiler-Bergrath, 42 Tore) und Kacper Mateusz Tluk (Vorwärts Wacker, 46 Tore) ging auf der Zielgeraden derweil die Puste aus. Die Beiden haben darüber hinaus auch keine Spiele mehr, um doch noch vorbeizuziehen.

Wetteifern bringt Bestleistungen hervor

"Als Stürmer ist es für mich ein super Ansporn gewesen, sich über die gesamte Saison in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit den besten Stürmern Deutschlands zu messen", schildert Ennaji einen der Gründe für seine Ausnahmesaison. Dass der gelernte Hotelfachmann, der mittlerweile als Restaurantleiter das Lokal seines Vaters führt, im Saisonfinale überhaupt die Chance hat, sich zum besten Achtliga-Stürmer Deutschlands zu krönen, damit hätte der 25-Jährige niemals gerechnet. "Zu Saisonbeginn hatte ich mir 30 Tore als Ziel gesetzt, im Winter habe ich die Latte dann nochmal höher gelegt und mir die 50 vorgenommen", erklärt Ennaji, der mit dem Doppelpack vom vergangenen Pfingstmontag auch diese Marke knackte.

Wenn es klappt, würde es mich natürlich total freuen. Sollte es am Ende nicht reichen, hat sich der Gewinner die Kanone aber auch verdient.

Yassin Ennaji (25) beweist Sportsgeist im Rennen um die "Torjägerkanone® für alle"

Im letzten Saisonspiel am kommenden Freitag gegen den 1. FC Oberursel  will Ennaji "nochmal alles raushauen" und sehen, wofür es reicht. Obwohl der dribbelstarke Flügelspieler, der am gefährlichsten ist, wenn er von der Außenbahn nach innen zieht und schnell den Abschluss sucht, für exakt 50 Prozent der Oberhöchstadt-Treffer verantwortlich ist - die SGO erzielte beim 3:2 gegen die SG Westefeld seinen 100. Saisontreffer -, bleibt er bodenständig. "Wenn es klappt, würde es mich natürlich total freuen", stellt der Angreifer klar, "sollte es am Ende nicht reichen, hat sich der Gewinner die Kanone aber auch verdient. Möge der Bessere gewinnen", beweist Ennaji Sportsgeist.

Prioritäten im Saisonendspurt

Am liebsten würde der Knipser, der mit Oberhöchstadt am letzten Spieltag auch die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Gruppenliga (7. Liga) erreichen könnte, die schneeweiße Trophäe aber bald schon in den eigenen Händen halten. "Erst der Aufstieg, dann die Kanone. Am besten wäre aber natürlich beides", lauten die Prioritäten im Saisonfinale. Für den Fall, dass es am Ende wirklich für die bundesweite Achtliga-Krone reicht, sieht sich Ennaji gerüstet. "Wir ziehen in zwei Wochen um. Wenn ich die Kanone gewinnen würde, müsste ich nicht mit meiner Freundin diskutieren, wo wir sie hinstellen. Sie ist stolz auf mich, und wir würden die Kanone dort platzieren, wo man sie auch sehen würde", legt Ennaji mögliche Differenzen beim Thema Einrichtungsstil ad acta.

Die Entstehung dieser Fabelsaison ist laut Ennaji an eine ganze Reihe von Faktoren geknüpft. Einer der entscheidendsten sei, dass der 25-Jährige nach dem Abschluss seiner Ausbildung mittlerweile wieder mehr Zeit für den Fußball habe. Phasenweise konnte er nicht trainieren und nur zu den Spielen am Wochenende kommen. Mittlerweile trainiert er wieder regelmäßig, was sich auch sichtbar in den Zahlen niederschlägt. Auch eines seiner größten Defizite, die Kraftausdauer, das sich sonst in den Schlussminuten der Partie bemerkbar machte, hat er mittlerweile besser im Griff. Ein langer Atem wird auch mit Blick auf die Endabrechnung im Torjäger-Ranking nötig sein. Denn auch wenn die Ziellinie schon zum Greifen nah scheint, das Rennen um die "Torjägerkanone® für alle" ist noch nicht entschieden.

Lukas Karakas

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