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WM 2022: Modric-Ansage an Favorit Brasilien

Kroatischer Kapitän zieht Vergleich mit WM-Finale 2018

Modric-Ansage an Favorit Brasilien: "Keine Freundschaften auf dem Platz"

Gibt sich im Hinblick auf das Duell mit Brasilien zuversichtlich: Der kroatische Kapitän Luka Modric.

Gibt sich im Hinblick auf das Duell mit Brasilien zuversichtlich: Der kroatische Kapitän Luka Modric. IMAGO/Sven Simon

Aus Katar berichtet Jörg Wolfrum

Fünfmaliger Champions-League-Sieger ist er mit Real Madrid, zudem Vizeweltmeister mit Kroatien, da sind die Ansprüche entsprechend hoch: "Wie wollen mehr, das größte mögliche Spiel liegt noch vor uns", erklärte Kroatiens Kapitän Luka Modric am Tag vor dem Viertelfinale gegen Brasilien mit Blick auf das Endspiel am Sonntag nächster Woche im Lusail-Stadion.

Natürlich sei die Selecao einer der Favoriten, vermutlich auch der Topfavorit. Aber: "Wir müssen wir sein, unser Bestes geben, und wenn wir das tun, dann haben wir Chancen. Auch Favoriten können verlieren."

Modric hätte sich das Treffen mit Brasilien später gewünscht

Seine Mannschaft dürfte trotz des Generationswechsels (nur noch sechs Spieler im Kader waren im Finale 2018 schon dabei) "nicht zufrieden sein, im Viertelfinale zu stehen. Wir haben Vertrauen in unsere Stärken, und so werden wir auch auftreten". Das Match im Education City Stadium sei, weil der Gegner eben Brasilien sei, von der Außenwirkung her "vergleichbar" mit dem Finale 2018 in Moskau gegen Frankreich. "Das wird erneut eine riesige Herausforderung, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir dieses Spiel erst später spielen."

Es entspricht nicht der Gewinner-Mentalität und -Vita des 37-Jährigen, womöglich im Viertelfinale auszuscheiden, auch "wenn wir ein kleines Land sind und Außenseiter". Doch Kroatien sei nun mal eine Sportnation und die Erfahrung sagt es ihm ohnehin: "Große Dinge sind möglich."

Keine Ratschläge, keine Freundschaften für die Zeit auf dem Platz.

Luka Modric

Sportlich sieht der Marathonmann auch die Herausforderung am Freitag: "Es ist eine pure Freude. Brasilien ist so stark, sie könnten eigentlich zwei A-Teams stellen. Wir haben noch nicht gegen sie gewonnen. Hoffentlich klappt es diesmal. Wir müssen Tempo gehen, sie stellen, körperlich und aggressiv agieren." Vinicius Junior, Eder Militao, Rodrygo, Casemiro - Modric trifft auf viele (Ex-)Kollegen von Real, aber er stellt klar: "Keine Freundschaften für die Zeit auf dem Platz."

Zuversichtlicher Modric: "Wir werden Kroatien sein"

Durch den Sieg erst im Elfmeterschießen gegen Japan habe man nicht etwa Körner gelassen, sondern vielmehr "Selbstvertrauen" getankt, Motto: Wenn es eng wird, weiß Kroatien, was zu tun ist. "Wir haben eine mentale Stärke". Und "eine gelungene Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern." Dass es beides auch auf der Gegenseite zur Genüge gibt? "Wir werden das Spiel genießen, die Atmosphäre." Und dann sehe man schon. "Wir werden Kroatien sein." Es ist Modrics Ansage an den Favoriten.

Jörg Wolfrum

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