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Mit dem Taxi durch Malabo

Das zuverlässigste Fortbewegungsmittel

Mit dem Taxi durch Malabo

Zuverlässiges Verkehrsmittel in ganz Afrika: das Taxi.

Zuverlässiges Verkehrsmittel in ganz Afrika: das Taxi. picture alliance

Vom Afrika-Cup in Äquatorialguinea berichtet Hardy Hasselbruch

Man könnte zwar auch zu Fuß gehen, weil die Ausmaße der Stadt überschaubar sind. Aber Vorsicht: selbst wenn man versucht extrem langsam zu gehen, wird's schnell eine schweißtreibende Angelegenheit. Die Temperaturen über 30 Grad Celsius und die drückende Schwüle kennen da kein Pardon.

Heute hat uns Antoine vor dem Hotel aufgelesen. "Estadio Malabo?" Die Antwort gibt er mit der Hupe - kein Problem. Auf geht's. 500 CFA-Francs pro Person eine Fahrt. 1000 zusammen für meinen französischen Kollegen Hervé und mich. 500 entsprechen dem Nichts von 75 Cent. Eigentlich kommt man für den Preis innerhalb Malabos eigentlich überall hin. Fast. Geht's mal ins piekfeine CAF-Hotel, ins Hilton in unmittelbarer Nähe des Flughafens, dort wo die Funktionäre des Kontinentalverbandes logieren, dann werden 1000 CFA-Francs fällig. Der Aeropuerto ist immerhin knapp 15 Kilometer außerhalb der Stadt gelegen. Dabei geht’s über eine vierspurige Autobahn, die eigentlich gebührenpflichtig ist. 500 CFA-Francs. Doch die Chauffeure wissen, wo man rechtzeitig abbiegen muss, um keine Maut zu entrichten.

Die Taxen sind in aller Regel rot-weiß lackiert. Wie Ameisen sind sie auf den gut ausgebauten Straßen der Stadt unterwegs. Die Mehrzahl der Fahrzeuge sind von der Marke Toyota. Wie überhaupt japanische Fahrzeuge in der Überzahl sind. Die Taxen sind Tag und Nacht unterwegs. Ihr Zustand ist manchmal gewöhnungsbedürftig. Auffallend viele haben eine defekte, angeschlagene Windschutzscheibe. Frische Luft strömt durch die geöffneten Seitenfenster herein. Angenehmer Durchzug.

Die Geschwindigkeit ist moderat. In der Ciudad, der Innenstadt, sind auf den meisten Straßen nur 20 Kilometer erlaubt. So entsteht auch keine mitteleuropäische Hektik. Auch wenn die Taxen an jeder Ecke Hupen. Einmal als Warnung, zum anderen um Kunden zu animieren. Zu größeren Staus kam es eigentlich nur einmal auf der großen Avenida Hassan II. Weil mit Turnierbeginn dort die Ampeln angeschaltet wurden. "Dann können die Leute nicht mehr Autofahren, weil sie nicht darauf achten. Aus purer Gewohnheit", meinte Luis, der uns dennoch sicher durch die Stadt kutschierte.

Auf die Taxen hier in Malabo ist eben Verlass. Und Wartezeiten gibt's so gut wie keine. Länger als drei Minuten musste ich hier bisher noch nicht warten. Es kann höchsten passieren, dass eine Fahrt ins Stadion verweigert wird, weil der Fahrer keine ordentliche Lizenz hat. Und am Stadion sind in der Regel viele Polizeikräfte aufgeboten...