Champions League

Was Sandro Wagner Gladbach nach 0:2 gegen ManCity vorwirft

Was TV-Experte Wagner beim Gladbacher Auftritt vermisste

"Mir wäre es lieber gewesen, Neuhaus hätte es gemacht wie im Interview"

"Dann verlierst du, und dann verlierst du auch zu Recht": TV-Experte Sandro Wagner (r.) fehlten bei Florian Neuhaus & Co. "die letzten Prozent".

"Dann verlierst du, und dann verlierst du auch zu Recht": TV-Experte Sandro Wagner (r.) fehlten bei Florian Neuhaus & Co. "die letzten Prozent". imago images (2)

Manchester City hat am Mittwoch zum 19. Mal hintereinander gewonnen. Doch um zu verstehen, in welch exklusiver Liga der Premier-League-Spitzenreiter gerade unterwegs ist, reichte ein Blick in die 80. Spielminute.

Beim Stand von 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach wechselte Pep Guardiola Sergio Aguero und Ferran Torres ein, es hätten genauso gut Kevin De Bruyne, John Stones oder Fernandinho sein können. Aber die brauchte ManCity in diesem Champions-League-Achtelfinalhinspiel nicht mal als Joker.

In England herrscht Einigkeit: Dieses ManCity kann nur ein Gegner stoppen

Obwohl der aus Abu Dhabi alimentierte Topklub (der ja um ein Haar aus der Königsklasse verbannt worden wäre) noch nie in einem Champions-League-Finale stand, ja, in den vier Jahren unter Guardiola noch nicht einmal das Halbfinale erreicht hat, waren sich die englischen Medien am Donnerstagmorgen einig: Diese Mannschaft kann in dieser Saison nur ein Gegner stoppen - Manchester City.

Der Bundesliga-Achte Gladbach schaffte es am Mittwoch in Budapest jedenfalls nicht und musste sich deswegen gewiss nicht schämen. "In der Art und Weise, wie sie spielen, sind sie eine Klasse für sich", sagte Christoph Kramer nach der 0:2-Niederlage bei "Sky". "Man ist gefühlt nicht so richtig hinterhergekommen."

Wagner: Gladbach hat ManCity "nicht richtig wehgetan"

Und doch wurden auch die Borussen das Gefühl nicht los, eine Chance vertan zu haben. Nicht nur, weil City in gewohntem Muster nach zwei Halbfeldflanken traf, "die wir vorher angesprochen haben", was Florian Neuhaus bei DAZN "wahnsinnig bitter" nannte. Sondern vor allem, weil von dem "Mut", den Trainer Marco Rose vor dem Spiel eingefordert hatte, wenig zu sehen war.

"Es war zu einfach für die Jungs heute, es hat nicht richtig wehgetan", sagte DAZN-Experte Sandro Wagner über die Citizens. "Die letzten Prozent haben heute gefehlt, und wenn die fehlen, dann klappt es nicht. Dann verlierst du, und dann verlierst du auch zu Recht."

Auch Neuhaus hatte "die eine oder andere Umschaltchance" beobachtet, "die wir nicht sauber genug ausgespielt haben". Im Rückspiel "müssen wir einen Tick mutiger draufgehen. Man hat es in der letzten Szene gesehen: Wir sind da mal mit drei, vier Mann angelaufen, und dann macht auch Manchester City Fehler." Mit dem Schlusspfiff hatte der eingewechselte Hannes Wolf die größte Gladbacher Torchance vergeben, nachdem Rodrigo zu einem Fehlpass gedrängt worden war.

"Schade, dass man es danach erkennt, aber im Spiel nicht nutzen kann"

Doch schon vorher habe City meist "wahnsinnig hoch" gestanden, "da war vielleicht hinter der Kette mehr Platz", analysierte Neuhaus. "Wir hätten vielleicht den einen oder anderen Ball besser hinter die Kette spielen müssen. Und dann wäre heute wahrscheinlich mehr drin gewesen." Zumal die Borussen hinten insgesamt so wenig zuließen, dass selbst Guardiola seine Elf "im letzten Drittel nicht gut" fand.

"Schade, dass man es danach erkennt, aber im Spiel nicht nutzen kann", urteilte Ex-Profi Wagner. "Neuhaus hat es schön gesagt, mir wäre es lieber gewesen, er hätte es auf dem Feld besser umgesetzt und so gut gemacht wie im Interview. Da hat er alles gut analysiert, aber im Spiel haben sie es eben nicht gemacht. Das war heute der Fehler."

jpe