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Medienbericht mit Folgen: ManUnited erlebt historischen Kursabsturz

Dünnes Statement zu Antony - Was planen die Glazers?

Medienbericht mit Folgen: ManUnited erlebt historischen Kursabsturz

Manchester United erlebt derzeit turbulente Tage. Hier das Wappen auf dem Bein eines Red-Devils-Fans.

Manchester United erlebt derzeit turbulente Tage. Hier das Wappen auf dem Bein eines Red-Devils-Fans. IMAGO/PA Images

Manchester United hat einen sehr durchwachsenen Start in die neue Premier-League-Saison hingelegt, und auch der Aktienkurs ist nun böse eingebrochen - auch wenn es zwischen beidem wohl keinen direkten Zusammenhang gibt. Dass der Kurs an der New Yorker Börse am Dienstag um historische 18,2 Prozent auf 19,35 US-Dollar (ca. 18 Euro) abstürzte, dürfte vielmehr auf einen Medienbericht zurückgehen.

Die "Mail on Sunday" hatte berichtet, dass ein Eigentümerwechsel beim englischen Rekordmeister vorerst geplatzt sei. Demnach war keiner der Interessenten bereit, eine Summe in der Größenordnung zu bieten, die sich Glazer-Familie vorstellt: angeblich rund zehn Milliarden Pfund erlösen und damit mehr als das Zwölffache dessen, was sie bei ihrer Übernahme 2005 gezahlt hatte.

Warten die Glazers nun bis 2025 mit einem Verkauf?

Bereits im vergangenen November hatte diese angekündigt, einen Verkauf des Klubs nach über 15 Jahren in Erwägung zu ziehen, wobei stets unklar blieb, ob sie einen vollständigen Rückzug plant. Daraufhin hatten der katarische Scheich Jassim Bin Hamad Al Thani und Sir Jim Ratcliffe, der steinreiche Chef des "Ineos"-Konzerns, in mehreren Bieterrunden Angebote abgegeben. Obwohl zwischenzeitlich - offenbar aufgrund eines Fake-News-Tweets - Gerüchte die Runde gemacht hatten, Al Thani habe sich durchgesetzt, wurde bis heute keine der Offerten akzeptiert. Und dabei bleibt es offenbar.

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Dem Bericht der "Mail on Sunday" zufolge planen die bei der großen Mehrheit der Fans ungeliebten Glazers, mit einem Verkauf bis 2025 zu warten, wenn neue TV-Einnahmen winken und die WM in den USA, Mexiko und Kanada ansteht. Die Folge dieser kolportierten Wende war der größte Kursabsturz binnen eines Tages, seit ManUnited an der Börse geführt wird (2012).

ManUnited zieht vorerst keine Konsequenzen bei Antony

Die Nachricht fügt sich nahtlos in die Gemengelage bei den Red Devils ein. Mit nur sechs Punkten aus den ersten vier Spielen misslang der Saisonstart, der zusätzlich von vielen Nebengeräuschen begleitet wird. Nach Mason Greenwood, der nach viel Hin und Her an den FC Getafe verliehen wurde, wurden zuletzt mit Antony gegen einen weiteren Spieler schwere Vorwürfe häuslicher Gewalt erhoben. Nach dem Schweigen am Montag veröffentlichte ManUnited am Dienstag ein knappes Statement, ohne - anders als Brasiliens Verband - erste Konsequenzen zu vermelden. Man nehme die Angelegenheit um Antony "ernst", werde aber keine weiteren Kommentare abgeben, "bis weitere Informationen vorliegen".

jpe