Beim VfB Lübeck scheint der Umbruch gelungen – zumindest, was das Spiel nach vorn anbelangt. "Auch wenn Vergleiche immer schwierig sind, habe ich das Gefühl, dass die jetzige Mannschaft offensiv sogar stärker ist als die letztjährige", meint Kapitän Marcel Gebers. Selbst kehrte der 25-Jährige ins Mittelfeld zurück.
"Ich habe die stabilere Variante gewählt", erklärte Trainer Peter Schubert die Maßnahme, die nach der Rückkehr von Innenverteidiger Moritz Marheineke nicht unerwartet kam. Mit diesen Maßnahmen stand die Abwehr – von kleinen Wacklern in der Anfangsphase der Partie abgesehen – deutlich besser als in den ersten Spielen mit insgesamt sechs Gegentoren. "Wir haben in 90 Minuten nur eineinhalb Torchancen zugelassen", freute sich Schubert.
Vorn besteht die Mannschaft nicht nur aus Phänomen Deniz Kadah (8 Saisontore), der gegen St. Pauli "nur" zweimal traf und erstmals auch zwei Chancen ausließ, aber mit einem Traumpass das 4:1 einleitete. Domagoj Duspara glänzte als Ballverteiler und Schütze eines Traumtores. Marcel Gebers spielte starke Pässe in die Tiefe. Im blitzschnellen Umkehrspiel war Danny Cornelius nie zu stoppen. "In dieser Form ist er für uns Gold wert und vom Gegner nicht zu kontrollieren", freute sich Schubert.
Was ist trotz des deutlich reduzierten Etats für den VfB Lübeck in dieser Saison drin? "Wenn alles passt, haben wir wieder das Zeug dazu, das Überraschungsteam zu werden", glaubt Gebers. Sicher umgesetzt werden dürfte des Trainers Zielsetzung: "Wir wollen attraktiven Fußball bieten und versuchen, jedes Spiel zu gewinnen." 13:7 Tore und sieben Punkte aus den ersten drei Begegnungen sind mehr als nur ein Indiz dafür.
Christian Jessen