Regionalliga

Lübecker Fan-Boykott in Hamburg: Altona wehrt sich

VfB unterstellt Gastgebern "Versuch von Kostenersparnis und Vorteilserlangung"

Lübecker Fan-Boykott in Hamburg: Altona wehrt sich gegen Vorwürfe

Am 3. Spieltag setzte sich Lübeck mit 7:0 gegen Altona durch, am Sonntag müssen sie ohne ihre Fans nach Hamburg reisen.

Am 3. Spieltag setzte sich Lübeck mit 7:0 gegen Altona durch, am Sonntag müssen sie ohne ihre Fans nach Hamburg reisen. imago images/Claus Bergmann

Wenn am Sonntag (14 Uhr) in der Regionalliga Nord in der Nordgruppe Schlusslicht Altona Drittliga-Absteiger Lübeck empfängt, wird der Gästeblock leer bleiben. Die Fanszene des VfB boykottiert das Spiel, diese Maßnahme "findet ausdrücklich die Zustimmung von Vorstand und Aufsichtsrat des Vereins", wie der Tabellensechste auf seiner Website in einer Stellungnahme schreibt.

Grund dafür seien "diverse Einschränkungen für Gästefans (…), die nicht in Regularien zum Gesundheitsschutz begründet sind". Der Heimverein habe "auf eigenen Wunsch" die Begegnung zu einem "Spiel mit erhöhtem Risiko" deklariert - eine Maßnahme, "die einzig darauf abzielt, den Stadionbesuch insbesondere für Gästefans zu erschweren", so der VfB.

Wir sehen in diesen Maßnahmen keine Zielrichtung für den Gesundheitsschutz oder die Sicherheit.

Stellungnahme des VfB Lübeck

So wollte der AFC laut den Lübeckern nur 100 Gäste-Tickets zur Verfügung stellen. "Wir sehen in diesen Maßnahmen keine Zielrichtung für den Gesundheitsschutz oder die Sicherheit, sondern ausschließlich den Versuch von Kostenersparnis und Vorteilserlangung durch die Abwesenheit von Gäste-Fans", heißt es in der Stellungnahme. Diese Einschränkungen dürfe man "keinesfalls unter dem Deckmantel von Corona" verstecken.

Wer hat die Partie als "Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko" eingestuft?

Wenige Stunden nach der Veröffentlichung des VfB folgte am Donnerstagabend die Stellungnahme des AFC, der die Dinge ganz anders darstellt. Demnach sei es "keinesfalls der Wunsch des AFC, Partien als Spiele mit erhöhtem Risiko auszutragen. Tatsächlich hat Altona 93 - ebenso wie der VfB Lübeck - eine Information des NFV erhalten, dass die Begegnung am 31. Oktober 2021 als Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko eingestuft wird."

Wer hat die Partie nun also als "Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko" eingestuft? Laut Lübecker Informationen die Gastgeber, diese verweisen aber auf den Verband.

Altonaer FC "der falsche Adressat"

Der Verband hatte dem VfB 200 Tickets zur Verfügung stellen wollen, musste davon aber "schlussendlich nach der Stadionbegehung mit der Hamburger Polizei am 26. Oktober Abstand nehmen", heißt es in der Stellungnahme. Zudem sei der Verein auf den Verkauf von Eintrittskarten angewiesen. Daher weist der AFC die Lübecker Vorwürfe zurück. Man halte sich lediglich an die Vorgaben, die dem Verein gemacht wurden. Die Gastgeber seien für den Fan-Boykott der Lübecker "der falsche Adressat". Am Ende steht Aussage gegen Aussage.

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