Torjägerkanone

Lucas Schneider: "Die 100-Tore-Marke könnte fallen"

Die Torjägerkanone® für alle

Lucas Schneider: "Die 100-Tore-Marke könnte fallen"

Lucas Schneider erzielte bereits 55 Tore in dieser Spielzeit.

Lucas Schneider erzielte bereits 55 Tore in dieser Spielzeit. Sophie Krämer

Sie sind derzeit Deutschlands erfolgreichster Torjäger. Wundern Sie sich überhaupt noch, wie gut es läuft, Herr Schneider?

Tatsächlich nicht so sehr, wie man vermuten könnte. Da ich vor einigen Jahren schon in der Westfalenliga am Ball war, kenne ich meine Stärken. Schon vor der Saison hatte ich daher große Ansprüche an mich selbst.

Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie in der Kreisliga C gelandet sind?

Wie es leider so häufig im Fußball vorkommt, hat auch mich eine Verletzung aus der Bahn geworfen. Gleich in meinem ersten Jahr im Seniorenfußball beim FC Iserlohn habe ich mir eine hartnäckige Leistenverletzung zugezogen. An höherklassigen Fußball war bei den anhaltenden Schmerzen kaum noch zu denken. Zwar habe ich es etwa ein Jahr später in der eine Spielklasse tieferen Landesliga noch einmal probiert. Leider hat mir die Leiste aber wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Deswegen auch der Neustart in der Kreisliga C?

Genau. Allerdings hat sich das Projekt beim SSV Hagen eher spontan ergeben. Ehemalige Mitschüler hatten die Idee, eine neue Mannschaft unter dem Dach des SSV zu gründen und einen Neustart in der Kreisliga C zu wagen. Als die Anfrage kam, musste ich nicht lange überlegen. Jetzt bin ich natürlich froh, dass es auf Anhieb so gut läuft.

Was hatten Sie sich für Ihren Neustart vorgenommen?

Kurz vor der Saison hat mich ein Mannschaftskollege auf die Torjägerkanone für alle aufmerksam gemacht. Seitdem habe ich mich immer wieder über diese Trophäe schlau gemacht. Ich bin selbstbewusst genug und will mir diese Trophäe in dieser Saison unter den Nagel reißen. Damit das auch gelingt, habe ich noch während der Vorbereitung einige Extraschichten im Kraftraum und ein paar zusätzliche Laufeinheiten eingeschoben. Als Ziel hatte ich mir gesetzt, die Marke von 76 Toren des Vorjahressiegers Sascha Ziesche zu überbieten. Nachdem ich jetzt bereits 50 Treffer nach 12 Begegnungen auf dem Konto habe, denke ich, dass in dieser Spielzeit auch die 100-Tore-Marke fallen könnte. (Inzwischen sind es sogar 55 Tore nach 13 Spielen, Anm. d. Red.)

Wie sehr treibt Sie der mögliche Gewinn der Torjägerkanone für alle an?

Der Ansporn, diese Trophäe gewinnen zu können, hat in mir definitiv wieder den Willen entfacht. Es macht einfach wieder Spaß, auf dem Platz zu stehen. Da jetzt außerdem wohl auch die Leistenprobleme behoben sind, will ich auch in den kommenden Jahren wieder etwas höher angreifen. Je nachdem, wie gut es bis zum Ende dieser Saison läuft, könnte ich mir auch ein Comeback in der Westfalenliga vorstellen. Es ist zwar schade, dass ich mein Team dann wohl zurücklassen muss. Meine Entscheidung konnten aber alle meine Mitspieler nachvollziehen.

Sie spielen in der Kreisliga C. Die zweite Mannschaft des SSV Hagen kommt nur eine Liga über Ihnen in der Kreisliga B zum Einsatz. Wieder eine Klasse höher greift die "Erste" in der Kreisliga A ins Geschehen ein. Wären Sie mit Ihrer Trefferquote nicht eigentlich auch ein Kandidat für die ersten beiden Teams des Vereins?

Tatsächlich kamen zu Beginn der Saison immer wieder Anfragen von den Trainern der ersten beiden Mannschaften, ob ich nicht oben aushelfen könnten. Diese Anfragen habe ich aber immer wieder abgelehnt. Schließlich hatte ich mich bewusst dafür entschieden, mit meinen Freunden eine gemeinsame Mannschaft zu gründen. Außerdem würde es meinen Schnitt für die Torjägerkanone nach unten ziehen. (lacht)

Asche oder Kunstrasen: Auf welchem Geläuf macht es mehr Spaß?

Natürlich auf dem Kunstrasen. (lacht) Zwar bin ich im Nachwuchsbereich auf der Asche großgeworden. Allerdings kann ich gut darauf verzichten, nach jedem Spiel blutüberströmt und mit Schürfwunden nach Hause zu kommen.

Wer ist im Fußball Ihr Vorbild?

Ich war schon immer ein großer Fan von Sergio Aguero. Mich hat sein Spielstil fasziniert. Aus diesem Grund war ich auch schon in jungen Jahren Fan von Manchester City. Da ich in Deutschland außerdem Anhänger des BVB bin, habe ich es mir nicht nehmen lassen, meine beiden Lieblingsklubs kürzlich beim Champions- League-Spiel live im Dortmunder Stadion zu sehen.

Filippos Kounelis