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Liverpool und Manchester United planen Premier-League-Reform

Nur noch 18 statt 20 Teams?

Liverpool und ManUnited planen umfassende Premier-League-Reform

Künftig nur noch mit 18 Teilnehmern? Die Premier League.

Künftig nur noch mit 18 Teilnehmern? Die Premier League. imago images

Das Projekt, das die beiden erfolgreichsten englischen Klubs Liverpool und Manchester United vorantreiben und das unter dem Namen "Big Picture" läuft (sinngemäß: Das große Ganze), sieht außerdem Änderungen im Stimmrecht der Vereine innerhalb der Liga, bei der TV-Geldverteilung sowie dem Aufstiegskonzept vor.

In England wird erwartet, dass sich auch die anderen vier englischen Topklubs (Chelsea, Tottenham, Manchester City und Arsenal) dem Konzept anschließen, von dem die Londoner Zeitung "Telegraph" am Sonntag erstmals berichtete. Die EFL, die die Ligen unterhalb der Premier League verantwortet, begrüßte das offenbar seit längerem vorbereitete Projekt bereits in einer Stellungnahme.

Mehr Entscheidungsmacht für die großen Premier-League-Klubs

Bisher wurden alle wichtigeren Entscheidungen der Premier League demokratisch getroffen, jeder Klub hatte eine Stimme. Mit ihren Reformen wollen Liverpool und Manchester United das Stimmrecht zugunsten der größeren Klubs in England kippen. Die neun Teams, die am längsten am Stück Teil der Premier League sind, hätten dann eine größere Entscheidungsgewalt. Momentan sind das Liverpool, Manchester United, Manchester City, Chelsea, Tottenham, Arsenal, Everton, West Ham United und Southampton.

Außerdem sollen der League Cup sowie der Community Shield (der englische Supercup) abgeschafft werden, um für Entlastung zu sorgen und die Klubs international konkurrenzfähiger zu machen. Eine weitere Option sei es, alle Vereine, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen, vom League Cup zu befreien.

Relegation bald auch in England?

Auch die Auf- und Abstiege sollen anders geregelt werden: Bisher stiegen die letzten drei Teams der Premier League direkt in die zweitklassige Championship ab. Mit der neuen Regelung würden nur noch die letzten beiden Teams absteigen, während der Drittletzte via Relegation eine zweite Chance erhalten würde.

Die Reformen sehen auch eine Umverteilung der künftigen TV-Gelder vor: 25 Prozent der jährlichen Einnahmen der Premier League sollen unter der 2., 3. und 4. englischen Spielklasse verteilt werden, auch um die Corona-bedingten finanziellen Einbrüche der Klubs abzufedern. Vor allem das gefällt der EFL.

Premier League warnt vor den Folgen

Die Premier League zeigte sich in einem Statement offen für Veränderungen, rief aber zur Zusammenarbeit auf und kritisierte: "Einige der Vorschläge könnten dem gesamten Spiel schaden." Dass Rick Parry, der Vorsitzende der EFL, das Projekt bereits öffentlich begrüßte, sei "enttäuschend".

kon

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