Der 33-jährige Potsdamer holte am Dienstag Silber hinter dem Spanier Miguel Ángel López. Der einstige Welt- und Europameister über 20 Kilometer gewann überlegen in 2:26:49 Stunden, dann folgte Linke in 2:29:30 Stunden und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere. Dritter wurde der Italiener Matteo Giupponi in 2:30:34 Stunden.
"Ich sach mal so: Endlich eine Medaille", sagte Linke: "Gold war früh weg, es hat nach Bronze ausgesehen, aber ich habe mich gut gefühlt, und der Schwede hat zum Glück Probleme bekommen."
Nächster Jubel auf dem Odeonsplatz
Am Montag hatte auf dem Münchner Odeonsplatz überraschend Richard Ringer im Marathon triumphiert, dazu waren die deutschen Frauen im Team ganz vorn, die Männer wurden Zweite.
European Championships
Linke revanchierte sich mit seiner ersten internationalen Medaille für die enttäuschende WM in den USA, wo sich der Olympia-Fünfte während der Wettbewerbe vor einem Monat mit dem Coronavirus infiziert hatte. Jonathan Hilbert hatte die WM nach einer Infektion mit dem Virus verpasst. Der Olympia-Zweite über 50 Kilometer wurde in München Fünfter.
Lopez früh alleine unterwegs
Lopez setzte sich auf dem kleinen Rundkurs in der Münchner Innenstadt früh vom Feld ab, der WM-Dritte Perseus Karlström aus Schweden war zunächst einziger Verfolger. Dahinter war unter wolkenlosem Himmel in der schon kräftigen Vormittagssonne eine Gruppe mit Hilbert und Linke unterwegs, vom Streckenrand angefeuert unter anderen von Ringer. Karlström verließen frühzeitig die Kräfte, Linke war dann der Stärkste im Feld hinter dem souveränen Lopez.
Vor vier Jahren in Berlin wurde im Gehen noch der Titel über die lange Zeit übliche Distanz von 50 Kilometern vergeben. Inzwischen beträgt die längste Strecke nur noch 35 Kilometer. Am Samstag geht es in München noch um die EM-Titel über die 20 Kilometer.