Im Vergleich zum 3:4 gegen Dortmund rotierte Bayer-Coach Gerardo Seoane auf vier Positionen: Anstelle von Bakker, Andrich, Paulinho und Schick (alle Bank) begannen Sinkgraven, Palacios, Adli und Alario.
Ferencvaros-Trainer Peter Stöger (ehemals Köln und Dortmund) tauschte im Vergleich zum Derby bei Honved Budapest (1:0) am Wochenende zweimal: Wingo startete auf der Rechtsverteidigerposition statt Botka. Im defensiven Mittelfeld begann Loncar statt Laidouni (Gelb-Rot-Sperre). Mehrere weitere Akteure, wie der slowakische Nationalspieler Mak (ehemals Nürnberg), fehlten verletzt.
Bayer startet schwach - zwei Treffer aberkannt
Die Ungarn, die in den CL-Play-offs gegen die Young Boys Bern - den Ex-Klub von Seoane - durch zwei 2:3-Niederlagen knapp gescheitert waren, erwischten einen Start nach Maß in die Partie: Nguen wurde in der 8. Minute links steilgeschickt und behielt im Bayer-Strafraum die Übersicht mit einem Pass zum frei einlaufenden Ryan Mmaee, der nur noch zum 1:0 einschieben musste. Auch danach wirkte Leverkusen zunächst anfällig, Hradecky musste einen strammen Schuss von Wingo entschärfen (11.).
Bayer jubelt nach dem 1:1 durch Exequiel Palacios (Mi.). imago images
Nur langsam kam die nervös und defensiv anfällig wirkende Bayer-Elf anschließend besser ins Spiel. Ein Schuss von Palacios (18.) sowie ein Demirbay-Freistoß (25.), den Ferencvaros-Keeper Dibusz parierte, sorgten für erste Ausrufezeichen. In der Schlussviertelstunde der erste Hälfte wurde der Druck größer. Alario zwang Dibusz erneut zu einer Parade (31.), dann war es soweit: Nach gekonnter Vorarbeit über Diaby und dann Frimpong erzielte Palacios mit Hilfe des Innenpfostens den Ausgleich (37.)
Kurz darauf schien es zunächst die nächste kalte Dusche für die Rheinländer zu geben, doch ein Treffer von Vecsei nach Eckball wurde nach VAR-Rücksprache wegen Handspiels zurückgenommen (39.). Auch ein vermeintliches Kopfballtor von Tah für die nun offensiv stärkere Bayer-Elf wurde wegen Foulspiels nicht anerkannt (45.). So ging es mit 1:1 in die Pause.
Seoanes Wechsel machen sich schnell bezahlt
Wie zu Beginn der Partie gestaltete Ferencvaros auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte offener. Nach rund einer Viertelstunde erhöhte Bayer aber den Druck. Adli scheiterte nach Wirtz-Vorarbeit an Dibusz (59.), dann wurde ein Schuss von Wirtz selbst gerade noch geblockt (60.). Was allerdings blieb, waren gelegentliche Unsicherheiten in der Abwehr der Werkself: Sinkgraven klärte mit seiner letzten Aktion im Spiel gerade noch gegen den allzu leicht durchgebrochenen Ryan Mmaee (64.). Dann aber machte sich ein Dreifachwechsel von Seoane schnell bezahlt. Joker Bellarabi erzwang einen Fehlpass nahe des ungarischen Strafraums - Frimpong bediente daraufhin Wirtz im Zentrum, der abgeklärt das 2:1 erzielte (69.).
Es war letztlich die Entscheidung, denn das ein wenig müde gewordene Budapest konnte anschließend nicht mehr für ernste Gefahr vor dem Tor von Hradecky sorgen. Stattdessen verpassten die Joker Schick und Amiri kurz vor Schluss das 3:1 nur knapp (84., 86.).
Für die Ungarn geht es in der Liga erst am kommenden Mittwoch bei Fehervar FC weiter, ehe am 30. September in der EL die Partie gegen Betis Sevilla ansteht. Leverkusen ist am Sonntag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart wieder im Einsatz. In der Europa League folgt die Reise zu Celtic Glasgow.