Vier Tore, zwei Rote Karten, ein Foul- und ein Handelfmeter - und das alles in 17 Minuten. Das Duell zwischen den Rheinland-Rivalen hatte es wahrlich in sich. Gästetrainer Roland Seitz (48) bewertete das turbulente Geschehen beim 2:2 entsprechend: "Es war alles drin. So stellt man sich ein Derby vor. Am Ende hätten wir sogar noch gewinnen müssen." Sein Koblenzer Kollege Peter Neustädter (47) entgegnete: "Wir haben gut angefangen, dann aber den Faden verloren. Im Ganzen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden."
Den ersten Platzverweis handelte sich ein Torhüter ein, der eigentlich gar nicht auf dem Platz hätte stehen sollen. Triers Stephan Loboué (31) war Minuten vor dem Anpfiff eingesprungen, weil sich Andreas Lengsfeld (26) beim Aufwärmen den kleinen Finger der rechten Hand ausgerenkt hatte. "Erst kommen wir sehr spät mit dem Bus an, dann passiert auch noch so etwas", haderte Seitz, der zudem wegen muskulärer Probleme auf Top-Torjäger Chhunly Pagenburg (26, 18 Tore) verzichten musste.
Als Loboué nicht einmal 60 Sekunden nach dem 1:0 für die Eintracht (48.) den heranstürmenden Thomas Klasen (29) foulte, war der Arbeitstag des Ersatzmannes auch schon beendet. So musste der gehandicapte Lengsfeld wieder ran: "Ich war eigentlich schon unter der Dusche, und dann habe ich praktisch ohne rechte Hand gespielt." So kassierte der Torhüter unmittelbar nach seiner Einwechslung erst den Foulelfmeter, und nur fünf Minuten später lag seine Elf sogar 1:2 zurück.
Doch Koblenz stellte unfreiwillig wieder Personalgleichheit her. "Das war keine Absicht, ich habe mich verschätzt. Der Schiri meinte, dass ich damit eine Torchance verhindert habe", schilderte Murat Sejdovic (22) die Szene, die ihm kurz nach der Koblenzer Führung die Rote Karte und Trier einen Handelfmeter bescherte. TuS-Kapitän Thomas Gentner (24) fasste zusammen: "Erst wurden wir kalt erwischt, dann haben wir super reagiert. Am Ende war es ein gerechtes Remis."
Bodo Heinemann