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WM 2022: Lange Nachspielzeiten bei WM sollen Norm werden

Collina spricht von etlichen Extra-Minuten

Lange Nachspielzeiten bei der WM: Ein geplantes Novum

Unterstützt die langen Nachspielzeiten bei der WM: FIFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina (2.v.l.).

Unterstützt die langen Nachspielzeiten bei der WM: FIFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina (2.v.l.). IMAGO/Agencia MexSport

Insgesamt zehn angezeigte Minuten Nachspielzeit beim Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador (0:2), satte 27 (!) beim 6:2-Kantersieg Englands über den Iran und knapp eine Viertelstunde Nachschlag bei Argentiniens Auftaktniederlage gegen Saudi Arabien (1:2). In den ersten Spielen der WM 2022 wurde reichlich nachgespielt.

Zwischenfälle sollen sorgfältig nachgespielt werden

Darauf werden sich die Zuschauer weiterhin einstellen müssen. FIFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina hält lange Nachspielzeiten für die neue Norm, das erklärte der Italiener bereits vor dem Turnier. Die Nachspielzeit solle "sehr sorgfältig" überlegt und anschließend angegeben werden. "Wir werden versuchen, die Zeit auszugleichen, die durch Zwischenfälle verloren geht."

Beim Spiel zwischen England und dem Iran gab es dafür zumindest in Hälfte eins gute Gründe, der iranische Keeper Alireza Beiranvand musste lange behandelt und letztlich wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden. Wie schon im Eröffnungsspiel hat sich zudem der VAR eingeschaltet, die angezeigten Minuten mussten gar ausgedehnt werden. Die offiziell zehn Minuten Nachspielzeit beim England-Spiel zum Schluss sowie beide Durchgänge beim Erfolg Ecuadors waren dabei betroffen.

Das Tor von Irans Mehdi Taremi (90.+13) war das späteste Tor einer Weltmeisterschaft in regulärer Spielzeit, das seit detaillierter Datenaufzeichnung von 1966 gemessen wurde. Am zweiten Spieltag gab es im Schnitt 18 Minuten Nachspielzeit.

"Nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel nicht akzeptabel"

Collinas Worte - beziehungsweise die Tatsache, dass "sechs, sieben, acht, neun Minuten Nachspielzeit" aufgrund von "Torjubel, Auswechslungen, Verletzungen oder Platzverweisen" nicht verloren gehen sollen - wurden bis dato also eingehalten, ja gar übertroffen.

Fakt ist: Die FIFA will nicht, "dass es in einer Hälfte nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel gibt, das ist nicht akzeptabel".

mje, dpa

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