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Landespokal Sachsen: Der Dresdner SC beugt sich "notgedrungen"

Nur mehr Dritt- und Viertligisten im Rennen

Landespokal Sachsen: Der Dresdner SC beugt sich "notgedrungen"

Es geht um mehr als nur den Pokal: In Sachsen ist eine Einigung im Pokal-Ärger wohl in greifbarer Nähe.

Es geht um mehr als nur den Pokal: In Sachsen ist eine Einigung im Pokal-Ärger wohl in greifbarer Nähe. IMAGO / opokupix

Mit drei Siegen, davon zwei Erfolgen gegen höherklassige Teams, qualifizierte sich der Dresdner SC für das sächsische Landespokal-Achtelfinale, bekam dann mit dem Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig auch einen spannenden Brocken zugelost. Doch zum Highlight-Spiel kommt es nun nicht: Denn bald sind wohl nur mehr die Drittligisten Dynamo Dresden und FSV Zwickau, sowie die fünf Regionalligisten Chemie Leipzig, Chemnitzer FC, Bischofswerdaer FV, VfB Auerbach sowie 1. FC Lokomotive Leipzig im Pokal-Rennen.

Zur Erinnerung: Ende März lud der Sächsische Fußball-Verband zur Videokonferenz, um mit den verbliebenen 17 Teilnehmern zu besprechen, wie es weitergehen kann im derzeit unterbrochenen Wettbewerb - eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zeichnete sich dabei aber nicht ab.

Bis zum 13. April hatten die Vereine nun Zeit, Stellung zu einem in einer Task Force ermittelten Verbandsvorschlag zu nehmen. Dieser sieht vor, den Pokal nur mit den Dritt- und Viertligisten fortzusetzen und die Amateurklubs finanziell zu entschädigen. Das Votum verlangte Einstimmigkeit - schon bei einem Abweichler hätte der Vorschlag nicht gegriffen.

Mit Spannung ging der Blick daher zum Dresdner SC, doch auch der Wortführer unter den kritischen Amateur-Teilnehmern stimmt diesem Vorschlag nun zu - "notgedrungen", wie der Verein sichtlich angefressen schreibt: "Schweren Herzens und mit großem Unmut" sei der Entschluss gefasst worden, sich den "Schuh des alleinigen Buhmanns" nicht anziehen zu wollen: "Der SFV schiebt die alleinige Verantwortung für Wohl und Wehe aller verbliebenen Vereine im Landespokal den Amateuren zu. Die Amateurvereine stehen teilweise vor der Entscheidung, ihre Interessen zu verfolgen oder dafür verantwortlich zu sein, dass kein DFB-Qualifikant gemeldet werden kann und kein Verein finanziell entschädigt wird", heißt es in der Stellungnahme des Vereins. Die Entscheidung sei gemeinsam mit Vertretern der anderen betroffenen Mannschaften gefallen.

Man habe sich im Zuge der Gespräche für andere Lösungen stark gemacht, die im Rahmen der Gespräche mit dem SFV jedoch "komplett ausgeschlossen" worden seien: So wollten die Dresdner zunächst noch weiter abwarten, ob Spiele auch für Amateurvereine möglich werden würden und die Durchführung durch einen eng getakteten Spielrhythmus doch noch denkbar sei. Weiterhin sei eine Pokal-Verlängerung über den Mai hinaus zu prüfen - auch wenn dann das Finale nicht im Rahmen des Finaltags der Amateure stattfinden könne. Sollte absehbar sein, dass der Pokal nicht mit allen Vereinen sportlich zu Ende gebracht werden könne, sollte der Wettbewerb komplett abgebrochen werden. Der Qualifikant für den DFB-Pokal hätte in diesem Fall durch eine gemeinsame Einigung oder ein Losverfahren erfolgen können. Zudem sollten alle verbliebenen Vereine zu gleichen Anteilen an den Prämien-Töpfen inklusive des Startgeldes des DFB-Pokal-Teilnehmers partizipieren.

"Bei der Lösungssuche zur weiteren Pokaldurchführung hätte sich der DSC eine Berücksichtigung aller Interessen gewünscht. Der Vorschlag vom Sächsischen Fußball-Verband sowie den Profivereinen, den Pokal unter Ausschluss der zehn Amateurvereine fortzuführen und mit den sieben Profivereinen zu beenden, die ihrerseits zum Teil noch gar nicht mitgespielt haben, vertritt nur sehr einseitig die Interessen", heißt es nun vom DSC.

Künftig Profivereine schon ab Runde 1?

Im Rahmen der Diskussion habe sich der DSC 1898 ebenso dafür stark gemacht, dass alle Profivereine ab Liga drei zukünftig schon ab der 1. Pokalrunde im Landespokal starten. Dieser Vorschlag sei zwar in der Task Force positiv aufgenommen worden, tauche im Vertragstext aber nicht mehr auf. "Der DSC wird den Verband daran messen, inwieweit dieses Versprechen gehalten wird und ob er in Zukunft auch die Verantwortung für die Amateurklubs übernehmen will", so die Dresdner abschließend.

jam

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