Handball

Handball: MT Melsungen plant mit "deutlich geringerem Etat"

"Wir wollen weg von dem Image"

Kurswechsel: MT Melsungen plant mit "deutlich geringerem Spieler-Etat"

Voller Fokus: MT-Coach Roberto Garcia Parrondo.

Voller Fokus: MT-Coach Roberto Garcia Parrondo. imago images

Eine Saison, in der Melsungen am 31. Spieltag mit 41:21 Punkten auf Rang fünf steht, hätten die MT-Verantwortlichen vor der Saison sicherlich blind unterschrieben. Andreas Mohr, seit 15. Januar Vorstand Finanzen und Administration sowie MT-Vorstandssprecher, spricht von "turbulenten Monaten".

Die "unglaublich positive Atmosphäre" habe der sportliche Erfolg befördert. "Aber auch unabhängig davon herrscht ein wirklich guter Spirit. Der Blick ist nach vorn gerichtet", sagt Mohr im Interview auf der Vereinswebsite.

Auch beim 49-Jährigen, der große Herausforderungen wird bewältigen müssen. Welche genau? "Eine entscheidende Aufgabe sehe ich darin, uns finanziell neu auszurichten, speziell was den Spieler-Etat anbelangt", beginnt Mohr, um auszuführen: "Wir wollen weg von dem Image, dass Profis nur zur MT kommen, weil sie hier überdurchschnittlich entlohnt werden. Unser klares Ziel ist es, die Qualität in der Bundesligamannschaft mindestens zu halten, jedoch bei einem perspektivisch deutlich geringeren Spieler-Etat."

Von schnellen Trends freimachen

Die "fetten" Jahre in Melsungen, sie scheinen gezählt. Mohr spricht von einer Basis, die "aus Scouting im Profibereich, Nachwuchsarbeit, regionaler Verwurzelung und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit" bestehen soll. Der Finanzvorstand betont aber auch, dass der sportliche Erfolg "immer ein wesentlicher Baustein unseres Agierens sein" wird.

Mohr will sich auch von schnellen Trends freimachen. "Wir dürfen uns von möglichen Negativserien nicht zurückwerfen lassen", mahnt er: "Ich bin kein Freund davon, alles zu verteufeln, wenn es mal nicht so gut läuft. Die Wahrnehmung der MT darf nicht nur vom reinen Ergebnis abhängen. Die MT befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess. Das, was wir aufbauen und entwickeln, soll nachhaltig wirken. Unsere Arbeit sollten wir nicht von Kommentaren in den Sozialen Medien abhängig machen."

Auch Träumereien von Meisterschaft und Champions League - wie zu Saisonbeginn - würden den Nordhessen nicht helfen. Im Liga-Endspurt warten die HSG Wetzlar (H), Frisch Auf Göppingen (A) sowie das Highlight gegen den THW Kiel vor eigenem Publikum.

msc

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