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Frauenfußball: Kundananji stellt neuen Ablöse-Weltrekord auf

Wechsel von Madrid nach San Francisco

Kundananji aus Sambia stellt neuen Ablöse-Weltrekord auf

Bei der WM traf sie einmal gegen Costa Rica: Racheal Kundananji (li.)

Bei der WM traf sie einmal gegen Costa Rica: Racheal Kundananji (li.) IMAGO/ZUMA Wire

Es lief die 48. Minute des letzten DFB-Tests vor der WM 2023, als Jule Brand den Ball am Mittelkreis verlor - an eine gewisse Racheal Kundananji. Der Rest ist Geschichte: Barbra Banda erzielte aus diesem Konter heraus das 1:0 für Sambia, ließ zwei weitere Tore folgen und schickte die deutsche Elf mit einer 2:3-Niederlage im Gepäck nach Australien.

Dass ebenjene Kundananji sieben Monate später zur teuersten Spielerin der Frauenfußball-Geschichte avancieren würde, war damals noch nicht ansatzweise abzusehen. Doch genau so kam es an diesem Dienstag.

Da verkündete Bay FC, ein neu gegründeter kalifornischer Klub, die Verpflichtung der sambischen Stürmerin von Madrid CFF bis Ende der Saison 2027 - plus Option für ein weiteres Jahr.

Die Sambierin stürmte auch schon in Kasachstan

"Sie ist ein enormes Talent mit dynamischen Angriffsqualitäten und einem unglaublichen körperlichen Profil", sagte Managerin Lucy Rushton: "Racheal verfügt über eine Gelassenheit vor dem Tor und die natürliche Fähigkeit, mit verschiedenen Arten von Abschlüssen und aus verschiedenen Positionen zu treffen."

Acht Tore in 14 Saisonspielen erzielte die Mittelstürmerin, die auch schon in Kasachstan für BIIK Kazygurt auflief, in der laufenden Saison für den spanischen Tabellenvierten aus Madrid. Transfergerüchte rankten daher in den vergangenen Wochen schon mehrere empor.

Austin Buchanan, Scouting-Chef des Bay FC, sagte: "Dies ist der Höhepunkt einer Menge an Arbeit, die hinter den Kulissen abgelaufen ist." Internationale Medien berichten übereinstimmend von einer Ablöse von 735.000 Euro zuzüglich 75.000 Euro erfolgsabhängiger Boni.

Beattie, Oshoala - und nun Kundananji

Neuer Weltrekord für den Frauenfußball - mal wieder. Erst in diesem Winter hatte Mayra Ramirez die bisherige Marke mit insgesamt rund 500.000 Euro mutmaßlich überboten, die wiederum im Spätsommer 2022 von Keira Walsh aufgestellt worden war.

Der finanzkräftige Bay FC tritt zur Saison 2024 erstmals in der boomenden US-Frauenliga, der NWSL, an. Kundananji ist dabei nicht der erste prominente Name im Kader des neuen Klubs: Anfang Februar war Jennifer Beattie vom FC Arsenal gekommen, wenige Tage später folgte mit Asisat Oshoala vom FC Barcelona die fünfmalige afrikanische Fußballerin des Jahres.

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Am 17. März wird es für Kundananji und Co. erstmals in der NWSL ernst: im innerkalifornischen "Derby" gegen Angel City FC.

pab

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