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Künzer: "Ich finde Wücks Art zu kommunizieren beeindruckend"

Direktorin Frauenfußball spricht über den Bundestrainer, ihre Tätigkeit und Olympia

Künzer: "Ich finde Wücks Art zu kommunizieren und zu führen beeindruckend"

Nia Künzer spricht im kicker über den Bundestrainer, ihre Tätigkeit als Direktorin Frauenfußball und Olympia.

Nia Künzer spricht im kicker über den Bundestrainer, ihre Tätigkeit als Direktorin Frauenfußball und Olympia. IMAGO/Schüler

Am 1. Januar begann Nia Künzer ihre Tätigkeit beim DFB. Seitdem darf sich die ehemalige Nationalspielerin Direktorin Frauenfußball nennen. Eine neu geschaffene Stelle beim Verband. Künzer hatte nur wenig Anlaufzeit, das war ihr bewusst. Die 44-Jährige musste möglichst zeitnah einen neuen Bundestrainer präsentieren - und tat es auch. Am 8. März wurde Christian Wück als Nachfolger von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch bekanntgegeben.

"Nachdem ich die Aufgabe beim DFB übernommen hatte, habe ich natürlich über Christian nachgedacht. Persönlich kannte ich ihn vorher nicht, habe aber seine Arbeit aus der Ferne beobachtet und auch geschätzt", erzählt Künzer im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe). "Ich finde seine Art zu kommunizieren und zu führen beeindruckend." Sie und Wück hätten "in verschiedenen Bereichen und Aspekten ähnliche Vorstellungen, sodass es gleich gepasst hat". Und das gelte auch weiterhin: "Wir haben einen engen Draht und es läuft sehr gut."

Der Traum aller Teammitglieder? Das Olympia-Finale

Im Sommer übernimmt Wück die Nationalmannschaft von Hrubesch - nach den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli bis 11. August). "Natürlich ist der Traum und Wunsch aller Teammitglieder, dass wir dort ins Finale einziehen", weiß Künzer, die mit ihrem Golden Goal 2007 gegen Schweden die deutsche Nationalmannschaft zum Weltmeister-Titel geköpft hatte. Ein Tor, das sie berühmt machte. Einem breiten Publikum bekannt ist die ehemalige Verteidigerin, die 2008 nach vier insgesamt vier Kreuzbandrissen ihre Fußball-Karriere beenden musste, auch als Fernseh-Expertin bei Länderspielen. Diesen Job musste sie für ihre Aufgabe beim DFB an den Nagel hängen. Von ihrer Tätigkeit als Dezernentin beim Regierungspräsidium Gießen ist sie für drei Jahre beurlaubt. So lange läuft ihr Vertrag beim DFB. "Ich bin gut reingekommen und schon tief in verschiedenen Themen, Herausforderungen, Teams und Personalien", erzählt Künzer. "Am Anfang waren es viele neue Menschen, viele neue Themen. Aber insgesamt herrscht eine sehr angenehme und hilfsbereite Arbeitsatmosphäre", berichtet die neue Sportdirektorin über ihre ersten 100 Tage im neuen Amt.

Und auch sportlich läuft es bislang gut. Die deutsche Mannschaft hat sich Ende Februar für Olympia qualifiziert ("Das hat allen gut getan. Nicht nur mir, sondern dem ganzen Haus, das hat man gemerkt") und die ersten beiden Qualifikations-Spiele für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz gewonnen.

Was Nia Künzer über ihre Umstellung von der TV-Expertin zur Funktionärin und über den Nachwuchs im deutschen Frauenfußball erzählt und wie groß ihre Hoffnung auf eine Heim-WM 2027 ist, lesen Sie im großen Interview in der Montagausgabe des kicker oder ab Sonntagabend im kicker eMagazine.

Gunnar Meggers

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