Den Aufstieg in die Regionalliga hat Kohler mit dem SCH in der Relegation ganz knapp verpasst, dafür gelang ihm mit dem Sieg im Verbandspokal ein großer Coup. Der Klub aus der 4000 Einwohner großen und von der Schuhindustrie dominierten Gemeinde am Fuße des Pfälzer Walds zog mit Bayer Leverkusen ein attraktives Los. Aus infrastrukturellen Gründen findet die Partie im 20 Kilometer entfernten Pirmasens statt.
kicker: Herr Kohler, glauben Sie am Sonntag an eine Sensation?
Jürgen Kohler: Nein, gefährlich wird es für Leverkusen nicht, dafür ist der Unterschied zwischen beiden Vereinen zu groß. Hauenstein hat eine solide Mannschaft, die wieder einen Umbruch hinter sich hat. Ich habe den Kader vergangene Saison schon um zwei Jahre verjüngt, jetzt kamen wieder viele junge Spieler dazu. Es geht darum, sich gut zu präsentieren. Alles unter acht Gegentoren wäre eine Riesenleistung, wir reden schließlich von einem Champions-League-Teilnehmer.
Vier- bis fünfmal in der Woche fast 500 Kilometer zu fahren, das war einfach zu viel.
Jürgen Kohler über sein Aus in Hauenstein
kicker: Wurmt es Sie, dass sie bei dieser Partie nicht mehr auf der Bank sitzen?
Kohler: Natürlich hätte ich das Spiel gerne miterlebt. Aber nicht nur das: Wenn die Distanz zu meinem Wohnort in der Nähe von Köln nicht wäre, dann wäre ich noch ein paar Jährchen in Hauenstein geblieben. Es war ein schönes, ruhiges Arbeiten. Aber vier- bis fünfmal in der Woche fast 500 Kilometer zu fahren, das war einfach zu viel.
kicker: Werden Sie am Sonntag im Stadion sein?
Kohler: Leider nicht. Ich wollte eigentlich kommen, aber ich habe zur gleichen Zeit ein Spiel mit meinen neuen Klub VfL Alfter. Das ließ sich leider nicht verlegen.
Wirtschaftlich war die Qualifikation für den DFB-Pokal wichtiger als der Aufstieg.
Jürgen Kohler über seinen Ex-Klub Hauenstein
kicker: Was bedeutet der DFB-Pokal für den SC Hauenstein?
Kohler: Es ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Wirtschaftlich war die Qualifikation für den DFB-Pokal sogar noch wichtiger als der Aufstieg. Der Verein hat nicht die Infrastruktur, um die Voraussetzungen für die Regionalliga zu erfüllen. Der Sieg im Verbandspokal war ganz wichtig, um andere Einnahmen zu generieren.
kicker: Gibt es einen Spieler, auf den Leverkusen besonders achten sollte?
Kohler: Zum Beispiel Jesper Brechtel. Er ist 22, spielt im defensiven Mittelfeld und hat in der vergangenen Saison einige Tore gemacht.