Herz-Kreislauf-Beschwerden traten am Donnerstagabend rund um Anfield nach allem, was man weiß, nicht auf. Der FC Liverpool hatte ausnahmsweise sanfte Unterhaltung geboten. Nachdem die Reds schon das Hinspiel im Europa-League-Viertelfinale bei Sparta Prag mit 5:1 gewonnen hatten, schoben sie zuhause ein 6:1 hinterher, bei dem sie schon nach 14 Minuten mit 4:0 führten.
"Ich freue mich für uns alle, die Fans eingeschlossen, dass es diesmal anders als sonst nicht nervenaufreibend war. Jeder kann mit einem normalen Puls nach Hause gehen, so sollte es hin und wieder sein", sagte Trainer Jürgen Klopp hinterher zufrieden und warnte zugleich: "So wird es nicht bleiben!"
Salah konnte nicht ausgewechselt werden - also wurde Klopp kreativ
Natürlich nutzte Klopp die frühen Tore dazu, schon in der Pause ein paar Spieler zu schonen und wechselte Joe Gomez, Wataru Endo und 1:0-Torschütze Darwin aus. Später sollte eigentlich noch Torjäger Mohamed Salah folgen, musste dann aber entgegen der Planung doch durchspielen. Plötzlich habe Youngster Bobby Clark - der erstmals für die Reds getroffen hatte - vor ihm gesessen, also sei Mateusz Musialowski in der 73. Minute für den 19-Jährigen statt für Salah gekommen. Weil zuvor bereits Virgil van Dijk für Jarell Quansah gekommen war, hatte Liverpool keine weitere Wechseloption mehr.
"Aber Mo ist erfahren genug, dass er schon während des Spiels regeneriert. Ich habe ihm gesagt, er soll nicht mehr verteidigen - ich glaube, das habe ich noch nie zu einem Spieler gesagt", verriet Klopp. "Übrigens, Mo, das wird am Sonntag anders sein!" Dann spielt Liverpool bei Manchester United um den Einzug ins FA-Cup-Halbfinale.
Dass seine Mannschaft nach der furiosen Anfangsphase ein paar Gänge zurückschaltete, sah Klopp ihr nach. "Wie kann man da gierig bleiben? Nach dem 4:0 hat wahrscheinlich jeder gedacht; 'Okay, es kommen noch andere Spiele'." Spätestens mit den Wechseln in der Halbzeitpause habe man auch im Trainerteam begonnen, an die nächsten Aufgaben zu denken. "Und dann haben die Jungs das auch gemacht."