Int. Fußball

Klopp spielt Salah-Vorfall gegen Chelsea herunter

Nach Auswechslung und verpasstem Rekord gegen Chelsea

Klopp spielt Salah-Vorfall herunter und verteidigt Entscheidung

Musste an der Stamford Bridge in der 77. Minute vom Platz - und war nicht begeistert: Mohamed Salah (li.).

Musste an der Stamford Bridge in der 77. Minute vom Platz - und war nicht begeistert: Mohamed Salah (li.). IMAGO/Pro Sports Images

Die auffälligsten Szenen, die der FC Liverpool zum Premier-League-Auftakt beim FC Chelsea am Sonntag produzierte, hatten allesamt mit Mohamed Salah zu tun: Der 31 Jahre alte Flügelstürmer traf die Latte, bereitete den Führungstreffer durch Luis Diaz herausragend vor, erzielte ein hübsches Abseitstor - und wurde dann vorzeitig ausgewechselt, was ihm überhaupt nicht gefiel.

Als Jürgen Klopp ihn in der 77. Minute vom Feld beorderte, lief Salah missmutig vom Feld, warf Teile seines Handverbandes auf den Rasen, marschierte an seinem Trainer vorbei zur Reservebank und nahm genervt Platz. Klar, dass sich Klopp nach dem 1:1-Remis - so hatte es auch schon vor dem Wechsel gestanden - noch einmal zu dem Vorfall äußern musste.

"Nein, ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. Ich glaube nicht, dass man es je gesehen hat, dass Mo glücklich vom Platz geht. Ich kann mich daran nicht erinnern. Es ist okay", sagte Klopp auf der Pressekonferenz und behauptete gelassen: Alles "kein Problem".

Salah: Rekord verpasst, Serie gerissen

Womöglich war Salah auch deshalb angefressen, weil er durch seine Auswechslung keine Chance mehr hatte, an diesem Sonntag einen neuen Premier-League-Rekord aufzustellen: Wie sonst nur Alan Shearer, Frank Lampard und Wayne Rooney hat der Ägypter bereits acht Tore an ersten Spieltagen erzielt, neun schaffte noch keiner. Gegen Chelsea traf Salah erstmals nicht zum Auftakt, seit er 2017 von der AS Rom nach Liverpool gewechselt war.

"Ich habe in dem Moment nicht darüber nachgedacht, dass es ein Allzeit-Rekord gewesen wäre, wenn er getroffen hätte", so Klopp. "Deswegen verstehe ich seine Enttäuschung, aber: Ich bin der Trainer der gesamten Mannschaft, und in diesem Moment haben wir frische Beine gebraucht. Das hat aus meiner Sicht absolut Sinn ergeben." Immerhin verteidigten die Gäste um die späten Joker Harvey Elliott und Ben Doak den Punkt, eine eigene Torchance ergab sich in der Schlussphase allerdings nur noch nach einem Fehler von Chelsea-Schlussmann Robert Sanchez.

Ein solcher Wechsel sei "nie etwas gegen Mo, natürlich nicht", stellte Klopp klar. "99 Prozent der Dinge, die wir hier erreicht haben, haben wir wegen oder mit ihm erreicht."

jpe

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