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Klopp rechtfertigt Jubel: "Was die Außenwelt darüber denkt, ist mir scheißegal"

Liverpool-Trainer wählt Buch-Metapher

Klopp rechtfertigt Jubel: "Was die Außenwelt darüber denkt, ist mir scheißegal"

Ballte am Mittwoch nicht nur vor dem Kop die Fäuste: Jürgen Klopp.

Ballte am Mittwoch nicht nur vor dem Kop die Fäuste: Jürgen Klopp. IMAGO/Shutterstock

Wenn das League-Cup-Finale gegen den FC Chelsea am Sonntag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) abgepfiffen ist, will Jürgen Klopp über seinen achten Titel mit dem FC Liverpool jubeln, dabei aber nicht im Mittelpunkt stehen. "Ich will gewinnen, aber nicht für mich oder meinen Trophäenschrank", sagte er den englischen Printmedien am Freitag, sondern "für die Jungs, den Klub, die Menschen. Das ist viel wichtiger."

Es ist die erste von noch vier Titelchancen, die Klopp in seiner neunten und letzten Saison als Liverpool-Trainer bleiben. "Wir schreiben gerade ein wunderbares Buch, und wenn ich gehe, schließen wir dieses Buch. Wir stellen es ins Regal, und dann wird jemand anderes ein anderes wunderbares Buch schreiben", wählte er eine literarische Metapher. "Es gibt noch Platz für ein paar Kapitel, ich schreibe noch nicht das Fazit - ganz und gar nicht."

Vielmehr arbeite er noch an weiteren "besonderen Erinnerungen", solche, wie sie seine Mannschaft am Mittwochabend schuf. Da war Klopp derart begeistert davon, wie sie trotz großer Personalprobleme gegen Luton Town in elektrisierender Atmosphäre einen Rückstand in einen 4:1-Sieg umgebogen hatte, dass er danach ausgelassen vor allen vier Tribünen in Anfield jubelte.

Vom Luton-Spiel wird Klopp "noch den Enkeln erzählen"

Manchem Beobachter war das zu viel, doch Klopp würde es jederzeit wieder tun. "Manchmal passiert so was mit mir. Es ist nicht so, dass ich das plane." Es sei einfach ein Spiel gewesen, "von dem ich noch meinen Enkeln erzählen werde", rechtfertigte er sich. "Man kann aus meinem Jubel machen, was man will, ich habe die Diskussionen gehört." Aber: "Was die Außenwelt darüber denkt, ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Und das könnt ihr genauso schreiben. Das ist für uns und für sonst niemanden."

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Und so gehört auch das Luton-Spiel, das er noch am Mittwochabend euphorisch auf eine Stufe mit dem 4:0 gegen den FC Barcelona im Champions-League-Halbfinale 2018/19 gestellt hatte, für ihn in sein Liverpool-Buch. "Das muss sein eigenes Kapitel bekommen."

jpe