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Klopp: "Am meisten hat mir die 92. Minute gefallen"

Liverpool-Trainer reagiert euphorisch auf 6:1-Sieg

Klopp: "Am meisten hat mir die 92. Minute gefallen"

Glücksgefühle in Leeds: Jürgen Klopp.

Glücksgefühle in Leeds: Jürgen Klopp. IMAGO/PA Images

Sechs teilweise wunderschöne Tore schoss der FC Liverpool am Montagabend in Leeds. Doch als Trainer Jürgen Klopp auf der anschließenden Pressekonferenz gefragt wurde, was ihn an diesem Spiel am meisten gefallen habe, wählte er eine vermeintlich belanglose Szene.

"Am besten hat mir die 92. Minute gefallen", sagte er: "Ich glaube, es stand schon 6:1, wir haben den Ball verloren, und vier Spieler sind dem armen, armen Spieler von Leeds hinterhergejagt." Diese Einstellung sei die "Grundlage des ganzen Spiels" gewesen, "weil uns das Stabilität verliehen hat".

"Was das Gegenpressing angeht, war es definitiv unser bestes Spiel der Saison"

Schon gegen Spitzenreiter Arsenal, als leidenschaftliche Reds nach einem frühen 0:2-Rückstand fast noch gewonnen hätten, hatte Klopps Mannschaft wieder ein bisschen mehr an erfolgreiche Zeiten erinnert. In Leeds steigerte sie sich - mit derselben Startelf - weiter. "Was das Gegenpressing angeht, war es definitiv unser bestes Spiel der Saison. Im Ballbesitz wahrscheinlich auch", geriet Klopp ins Schwärmen.

Gleichzeitig deutete er an, was er in den Wochen zuvor vermisst hatte: "Wie unsere drei Angreifer heute verteidigt haben, war ein wichtiger Bestandteil. Denn Fußball spielen können sie alle, aber wir müssen verstehen, dass es hier anfängt." Die Außenverteidiger Andy Robertson und Trent Alexander-Arnold - der bei Ballbesitz erneut ins Mittelfeld rückte - hätten keinerlei Eins-gegen-eins-Situationen bestehen müssen. "Das hat mir sehr gefallen."

Diogo Jota trifft, Luis Diaz spielt wieder

Und die Tore, meinte Klopp wohl mit alldem, fallen dann fast von alleine. Neben Doppelpacker Mohamed Salah trafen auch seine Sturmpartner Coady Gakpo und Diogo Jota - Letzterer erstmals in dieser Saison. Gleich mit zwei Treffern beendete der Portugiese seine 372 Tage währende Torflaute in der Liga. Dass in der Schlussphase auch Luis Diaz per Einwechslung seine Leidenszeit hinter sich ließ, der verletzungsbedingt seit Oktober gefehlt hatte, rundete den wohltuenden Abend für alle Liverpooler ab. "Es ist einfach schön, ihn wieder spielen zu sehen", sagte Klopp. "Wir haben ihn sehr vermisst."

Tabellenrechner

Kalt ließ den Trainer dagegen, dass mancher nach dem 6:1-Sieg schon wieder nachrechnete, wie Liverpool womöglich doch noch in der Champions oder zumindest der Europa League landen könnte. "Wir müssen einfach das, was wir heute gemacht haben, wieder und wieder tun", forderte Klopp. "Dann werden wir sehen, wo wir am Ende stehen." Vorerst ist Liverpool weiterhin Achter, auch wenn sich der Rückstand auf den vierten Platz von zwölf auf neun Punkte verringert hat.

jpe