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Klauß nach Arbeitssieg über SKN: "Hartes Stück Arbeit, woran wir aber selbst Schuld sind"

Eigentor erlöste Rapid

Klauß nach Arbeitssieg über SKN: "Hartes Stück Arbeit, woran wir aber selbst Schuld sind"

Robert Klauß und der SK Rapid stehen im ÖFB-Cup-Halbfinale.

Robert Klauß und der SK Rapid stehen im ÖFB-Cup-Halbfinale. GEPA pictures

Der SK Rapid steht im ÖFB-Cup-Halbfinale. Die Wiener setzten sich am Sonntagabend mit 3:1 gegen den SKN St. Pölten durch. "Ein hartes Stück Arbeit, woran wir aber selbst Schuld sind", meinte Trainer Robert Klauß auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

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Klauß sorgte mit seiner Startformation für keine großen Überraschungen. Auch dass er Roman Kerschbaum auf der Sechs das Vertrauen schenken wird, war angesichts dessen "unglaublich guten Vorbereitung" abzusehen. Insgesamt also viele bekannte Gesichter in der ersten Elf, einzig Winter-Neuzugang Christoph Lang feierte sein Pflichtspiel-Debüt für die Hütteldorfer.

Minutenlanger VAR-Check

Rapid erwischte jedoch den wohl denkbar ungünstigsten Start in dieses Viertelfinale. Nach wenigen Minuten sorgte eine abgeblockte Flanke der St. Pöltner für einen minutenlangen VAR-Check. Von den Rängen wurde dieser mit einem gellenden Pfeifkonzert begleitet. Schiedsrichter Alexander Harkam zeigte schließlich auf den Punkt, Stefan Nutz verwandelte sicher zur frühen Führung der Gäste. Die Entscheidung insgesamt aber fraglich, da möglicherweise ein Foulspiel an Jonas Auer vorangegangen war. "Ich hätte ein Foul gesehen. Ich war in der Luft und wenn ich in der Luft einen Rempler bekomme, dann fliege ich auch nieder", erklärte Auer.

Wirklich wach gerüttelt wurden die Wiener, die aufgrund des 125-jährigen Jubiläums im rot-blauen Sondertrikot aufliefen, durch den Gegentreffer aber nicht. Vielmehr verfiel Rapid in Schockstarre. Viele Fehler im Spielaufbau, offensiv kaum gefährliche Aktionen. St. Pölten hingegen überraschte mit einem hohen Gegenpressing und einem sicheren Spielaufbau.

Bis zur Pause konnte sich Rapid etwas steigern, fand mit Fortdauer des Spiels auch bessere Möglichkeiten vor. Immer wieder wurde Guido Burgstaller gesucht. Der Stürmer legte meist auf Lukas Grgic ab, Zählbares schaute dabei aber nicht heraus. Auch Matthias Seidl konnte den Ball nach Burgstaller-Vorarbeit nicht im langen Eck unterbringen.

Nach einer guten halben Stunde meldete sich der VAR nun auch wegen eines Handspiels im SKN-Strafraum. Diesmal brauchten die Unparteiischen in Meidling nicht so lange, schickten Harkam zum On-Field-Review. Die Entscheidung stand rasch: Elfmeter. Nicht Burgstaller, sondern Grüll schnappte sich den Ball und traf zum 1:1-Ausgleich. Für Klauß waren aber beide Elfmeter-Entscheidungen falsch: "Ich möchte beide Elfmeter weder für mich noch gegen mich haben. Für mich waren das keine Elfmeter. Wo sollen die Hände hin?" Trostpflaster: "Im Endeffekt hat es sich ausgeglichen."

In Hälfte zwei fehlte es dem Spiel an Tempo und Strafraumszenen. Von St. Pöltens frecher Spielweise aus der Anfangsphase war wenig übrig. Auch Rapid blieb harmlos und leistete sich weiter Fehler im Spielaufbau. "Wir haben uns schwer getan nach der Winterpause. Der Platz ist nicht immer so, wie man sich das wünscht, der Ball ist ein anderer im Cup. Das sollen keine Ausreden sein, aber da braucht man immer ein bisschen Zeit, um reinzukommen", suchte Matthias Seidl nach einer Erklärung.

Der hat gestrahlt bis über beide Ohren.

Robert Klauß über das Pflichtspieldebüt von Youngster Jovan Zivkovic

Nach einer guten Stunde versuchte Klauß durch einen Doppeltausch Akzente zu setzen, brachte die beiden Youngsters Nikolas Sattlberger und Jovan Zivkovic für Roman Kerschbaum und den sehr unauffälligen Christoph Lang. Für den erst 17-jährigen Zivkovic waren es die ersten Pflichtspielminuten für die Hütteldorfer. "Der hat jetzt gestrahlt bis über beide Ohren. Als Spieler aus dem eigenen Nachwuchs vor der West einen Sieg zu feiern, was gibt es Schöneres? Mehr Emotionen gehen gar nicht für den Jungen. Wir müssen schauen, dass wir die Erwartungshaltung nicht zu hoch setzen. Wir wissen, dass er ein unglaubliches Talent ist", freute sich Klauß für seinen Schützling.

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Auf eine zwingende Torchance mussten die 15.200 Zuschauer im Allianz Stadion im zweiten Durchgang lange warten. Erst ein Eigentor der Niederösterreicher unmittelbar nach der Rapid-Viertelstunde erlöste den Gastgeber. Grüll wurde von Sattlberger auf die Reise geschickt. Die Hereingabe des Offensivspielers fälschte SKN-Kapitän Christian Ramsebner ins eigene Tor ab.

In der Nachspielzeit machte Rapid dann endgültig den Deckel drauf. Nach einem hohen Ballgewinn setzte Kasanwirjo Seidl in Szene, der schloss nach einem kurzen Haken ins kurze Eck zum 3:1-Heimsieg ab. Rapid steht nun also im Halbfinale. Ein Wunschlos hat man aber nicht wirklich. "Wer Cupsieger werden will, muss eh jeden schlagen", meinte Klauß. Ein Euro ins Phrasenschwein ist mehr als fällig.

Kommt noch ein Gale-Ersatz?

Ob sich Rapid unmittelbar vor Ende des Transferfensters noch verstärken wird, bleibt abzuwarten. Besonders nach der neuerlichen Hiobsbotschaft von Thierry Gale, der sich im "privaten Umfeld" einen Kreuzbandriss zugezogen hat, gibt es in der Offensive Handlungsbedarf. "Dieser Typ Spieler fehlt uns aktuell. In erster Linie tut es mir für Thierry sehr leid. Wir kriegen das kompensiert, aber er hat eine lange Leidenszeit vor sich", weiß Klauß, der sich noch einen Spieler wünscht: "Wir werden noch schauen, ob wir noch eine Option bekommen. Wir wollen uns schon noch ein bisschen in der Breite verstärken, wollen mehr Tiefe im Kader. Gerade im vorderen Bereich ist es schon so, dass wir einen Spieler noch gut gebrauchen können."

Immerhin soll es keine weiteren Abgänge gehen. Man könne nicht die "halbe Mannschaft verkaufen", meinte unlängst Sportdirektor Markus Katzer. Die Tage bis zum Deadline-Day bleiben spannend im Westen Wiens.

Michael Chudik

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