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Klauß: "Der erste Schritt ist immer der schwerste"

Rapid-Trainer hebt Positives hervor

Klauß: "Der erste Schritt ist immer der schwerste"

Robert Klauß feierte einen gelungenen Einstand als Rapid-Trainer.

Robert Klauß feierte einen gelungenen Einstand als Rapid-Trainer. GEPA pictures

Am Ende seiner ersten Arbeitswoche beim SK Rapid durfte Robert Klauß kräftig durchatmen. Trotz einer spielerisch ausbaufähigen Leistung siegten die Wiener zum Abschluss des 15. Spieltags gegen Aufsteiger BW Linz mit 1:0 und verbesserten sich in der Tabelle somit auf Rang sieben. "Heute steht komplett die Freude über den Sieg im Fokus", strich Klauß in der Pressekonferenz nach dem Spiel die Bedeutung des mühevoll erkämpften Dreiers hervor.

Bundesliga - 15. Spieltag

Zuvor hatte Rapid den 17.500 Zuschauern im Allianz Stadion weitgehend Schonkost angeboten. Wie auch Klauß selbst bemängelte, fehlte es den Hütteldorfern gegen die tief stehenden Gäste oftmals an Passtempo und kreativen Ideen im letzten Drittel. Allerdings sei es auch Teil des Plans gewesen, nicht "zu früh zu viel Risiko" zu nehmen. "Das Schlimmste, das dir passieren kann, ist, dass du hier 0:1 in Rückstand gerätst und dann hinterherläufst", erläuterte Klauß mit Blick auf die Stärken der Linzer im Defensiv- und Umschaltspiel.

Grüll lobt Barisic - und spricht über Bremen-Gerücht

Dass es nicht so weit kommen sollte, hatte Rapid neben einer guten Vorstellung in der Abwehr einem Zufallsprodukt in der 60. Minute zu verdanken. Ein haltbarer Schuss von Marco Grüll wurde im Strafraum noch entscheidend abgelenkt, Blau-Weiß-Tormann Nicolas Schmid war letztlich ohne Abwehrchance. "Wir haben es immer wieder probiert und dann braucht man vielleicht genau so ein Tor, wo der Ball ein- oder zweimal abgefälscht wird", erklärte der Torschütze, der Klauß' Vorgänger Zoran Barisic in der Mixed Zone für dessen Arbeit lobte: "Es war davor nicht alles schlecht, sodass wir spielerisch alles umkrempeln müssen." Von seinem neuen Trainer habe er indes einen "sehr guten" ersten Eindruck.

Das sind die Trainer der österreichischen Bundesligisten

Grüll selbst wurde zuletzt mit einem Transfer zu Werder Bremen in Verbindung gebracht. "Das ist mir mittlerweile - muss ich ehrlich sagen - ziemlich wurscht. Ich glaube, die Wechselgerüchte gibt es seit eineinhalb Jahren durchgehend. (...) Ich kann das schon gut ausblenden und konzentriere mich nur auf die wichtigen Dinge", stellte der 25-Jährige, der laut eigener Aussage "nicht viel" zu dem Gerücht sagen könne, klar. "Es ist immer interessant, dass andere mehr wissen als der Spieler." Grülls Vertrag läuft im kommenden Sommer aus.

Rapid fehlen zwei Punkte auf Wolfsberg

Die beiden nächsten Spiele bei der WSG Tirol (2. Dezember, 17 Uhr) und gegen Red Bull Salzburg (9. Dezember, 14.30 Uhr, beide LIVE! bei kicker) wird Grüll allenfalls noch für Rapid bestreiten. Im Rennen um die Meistergruppe fehlen den Wienern aktuell zwei Punkte auf den sechsplatzierten Wolfsberger AC. "Der erste Schritt ist immer der wichtigste, der schwerste. Den haben wir gemacht. Jetzt haben wir noch zwei Spiele, um unseren Fans einfach Ergebnisse zu schenken und ein gutes Gefühl zu geben", meinte Klauß nach Rapids erstem Heimsieg seit August.

Ob das Allianz Stadion nun wieder zur Festung wird? "Ich glaube, es ist schwierig, sich das als Ziel zu setzen. Es ist für uns als großen Verein natürlich immer wichtig, dass wir zuhause gut spielen. Wir haben extrem viele, leidenschaftliche Fans, die uns unterstützen und alles geben. Ihnen wollen wir natürlich etwas zurückgeben", sagte Klauß, der für die kommenden Wochen eine klare Priorität hat: "Kurzfristig geht es erstmal darum, unsere Ausgangssituation zu verbessern." An Ansatzpunkten für die bevorstehende Trainingswoche dürfte es Klauß trotz des Erfolges gegen BW Linz jedenfalls nicht mangeln.

Nikolaus Fink