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Bayern-Krise auch DFB-Thema: Kimmich und der Spott von Süle

Bayern-Krise ist auch beim DFB ein Thema: "Ich ärgere mich brutal"

Kimmich und der Spott von Süle

Nachdenklich: Joshua Kimmich.

Nachdenklich: Joshua Kimmich. picture alliance/dpa

Wahnsinnig viele Sprüche, erklärt Joshua Kimmich, bekämen er und die Bayern-Kollegen nicht zu hören. "Aber Nikki Süle", räumt er mit einem gequälten Lächeln ein, "der kommt jetzt ein bisschen rausgekrochen." Der Innenverteidiger ist im Sommer beim Rekordmeister ausgestiegen und nun beim Rivalen Dortmund - und Kimmich gibt offen zu, dass ihn die Situation im Klub auch beim DFB nicht völlig kalt lässt: "Ich ärgere mich schon brutal, weil die letzte Niederlage in Augsburg und auch die Unentschieden davor nicht nötig gewesen wären. Wir haben eine Vielzahl von Chancen vergeben."

Jeder von uns weiß, dass er performen muss, weil der Konkurrenzkampf sehr hoch ist

Joshua Kimmich

Ein Umstand, der ihn auch am Dienstag im Trainingsspiel eingeholt hat. "Das habe ich mit meiner Mannschaft auch verloren, weil wir unsere Chancen vergeben haben. Natürlich ist so etwas im Hinterkopf." Aber, auch das macht der 27-Jährige deutlich, kein Hemmschuh während des DFB-Lehrgangs, dem letzten vor der Abreise zur WM: "Es ist eine andere Ausgangssituation, und ich freue mich, hier zu sein."

Das Ziel dieser Zusammenkunft vor der Nominierung ist klar: Die beiden Nations-League-Spiele gegen Ungarn und in England am Freitag und Montag sollen genutzt werden, um weiteres Selbstvertrauen zu tanken. Und das geht, na klar, am besten mit Siegen. "Natürlich geht es auch immer um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen", sagt Kimmich, "aber am Ende sind es die Ergebnisse, die das Selbstvertrauen stärken und ein Selbstverständnis erzeugen."

Gruppensieg für das Selbstvertrauen

Die letzten Auftritte in der Nations League im Juni sind für ihn der geeignete Beleg. "Auf der einen Seite waren da zunächst diese drei Unentschieden, auf der anderen Seite das Gefühl, dass wir eigentlich ganz gut gespielt haben streckenweise. Aber es fehlt das Selbstverständnis ohne einen Sieg. Und deshalb war unser 5:2 gegen Italien zum Abschluss auch so wichtig." Und genau deshalb gehe es auch jetzt darum, "dass wir unsere Gruppe gewinnen, wir wollen zwei Siege und Selbstvertrauen mitnehmen."

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Die Voraussetzungen dafür sieht Kimmich gegeben. "Jeder von uns weiß, dass er performen muss, weil der Konkurrenzkampf sehr hoch ist. Und das bringt uns als Gruppe voran." Das gilt auch in der Offensive, obwohl eine echte Nummer 9 von Weltklasseformat fehlt. Oder doch nicht? Kimmich lobt ausdrücklich die Qualitäten seines Münchner Teamkollegen Serge Gnabry, "er ist brutal wichtig und zielstrebig. Er hat zuletzt nicht so viel gespielt, aber wir vertrauen ihm." Und er bezeichnet außerdem "Timo Werner als einen 9er. Kai Havertz spielt diese Position zudem im Verein, außerdem ist mit Lukas Nmecha noch ein Stürmer dabei."

Kimmich: "Es ist ein sehr unangenehmer Gegner"

Hansi Flicks Angreifer haben unterschiedliche Profile, auf die es nach Kimmichs Einschätzung schon gegen die Ungarn ankommen wird. An das 1:1 im Hinspiel in Budapest jedenfalls hat er eher unliebsame Erinnerungen. "Ich habe selten gegen eine Mannschaft gespielt, die so intensiv und konzentriert verteidigt. Es ist ein sehr unangenehmer Gegner, gegen den wir uns was einfallen lassen müssen." Damit Selbstvertrauen in Form von Siegen getankt wird. Ausgerechnet die siebenköpfige Bayern-Fraktion beim DFB hat dieses Gefühl ausnahmsweise nötig. 

Sebastian Wolff

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