Nations League

Keine Königlichen, aber formschwache Katalanen: Enriques umstrittener Kader

Spanien tritt in der Nations League in Italien an

Keine Königlichen, aber formschwache Katalanen: Enriques umstrittener Kader

Zu nah dran an Barcelona? Luis Enrique.

Zu nah dran an Barcelona? Luis Enrique. imago images/Agencia EFE

Die Verletztenliste ist lang in der Seleccion. Enrique muss auf Alvaro Morata, Gerard Moreno, Dani Olmo, Carlos Soler, José Luis Gayá, Jordi Alba, Sergio Canales, Marcos Llorente und Brais Mendez verzichten. Das Kuriose daran: Trotz all dieser Ausfälle wurde kein einziger Spieler von Real Madrid ins Nationalteam berufen. Noch kurioser: Bereits zum dritten Mal in Folge fehlt ein Königlicher im Aufgebot des 51-Jährigen.

Das liegt zum einen natürlich an Dani Carvajal, der mit Sicherheit dabei wäre, aber einmal mehr fehlt auch der Rechtsverteidiger verletzungsbedingt. Zudem hat Real jede Menge Legionäre im Kader. Dass aber zum Beispiel die formschwachen Sergi Roberto und Eric Garcia sowie der erst 17-jährige Gavi nominiert wurden, und nicht etwa Nacho oder Marco Asensio, stößt dem einen oder anderen in der Hauptstadt übel auf.

Spielersteckbrief Gavi
Gavi

Paez Gavira Pablo Martin

Spielersteckbrief Sergi Roberto
Sergi Roberto

Roberto Sergi

Spielersteckbrief Eric
Eric

Garcia Martret Eric

Trainersteckbrief Martinez Garcia
Martinez Garcia

Martinez Garcia Luis Enrique

Unterstellt wird Luis Enrique eine zu enge Bindung an Barcelona. Dort kickte der Asturier selbst von 1996 bis 2004, von 2014 bis 2017 war er Trainer der Katalanen. Mit Sergio Busquets findet sich noch ein vierter Barca-Spieler im Kader. Auf Ander Herrera, der bei PSG zuletzt regelmäßig (auch als Torschütze) glänzte, Fabian Ruiz (Neapel), Brahim Diaz (Milan) oder den erfahrenen Dani Parejo (Villarreal) verzichtete der Coach hingegen.   

200 Minuten von Gavi reichten Luis Enrique 

Vor allem Gavis Nominierung wirft Fragen auf. Ganze 200 Minuten hatte der Mittelfeldspieler zum Zeitpunkt seiner Nominierung in La Liga auf dem Platz gestanden, inzwischen sind es 275. "Ich kenne ihn schon lange, weil er in La Masia war und dort einer der Leader ist", begründete Enrique die Nominierung. "Er muss noch wachsen, aber mit und ohne Ball trägt er wichtige Dinge bei. Ich möchte ihn persönlich kennenlernen."

Ob die Revanche für das Halbfinal-Aus bei der EM mit diesem Kader gelingt? "Es wird interessant zu sehen, zu welcher Leistung meine Spieler vor italienischen Fans gegen den Europameister fähig sein werden. Mehr Motivation brauchen wir nicht, das können Sie mir glauben", sagte Enrique im Interview mit UEFA.com. "Wir wollen angreifen, egal, wie es steht, selbst wenn es 3:0 für uns steht, wollen wir uns nicht zurücklehnen und das Ergebnis über die Zeit bringen."

Volle Offensive also, und man darf gespannt sein, wie Enrique das bewerkstelligen will. Einen klassischen Mittelstürmer hat er jedenfalls nicht nominiert.

Der Kader im Überblick

Tor: Unai Simon (Bilbao), David de Gea (Manchester United), Robert Sanchez (Brighton).

Abwehr: Cesar Azpilicueta (Chelsea), Pedro Porro (Sporting Portugal), Eric García (Barcelona), Aymeric Laporte (Manchester City), Inigo Martínez (Bilbao), Pau Torres (Villarreal), Sergio Reguilon (Tottenham), Marcos Alonso (Chelsea).

Mittelfeld: Rodri Hernandez (Manchester City), Sergio Busquets, Sergi Roberto, Gavi (alle Barcelona), Koke (Atletico Madrid), Mikel Merino (Real Sociedad).

Angriff: Pablo Fornals (West Ham), Bryan Gil (Tottenham), Ferran Torres (Manchester City), Pablo Sarabia (Sporting Lissabon), Mikel Oyarzabal (Real Sociedad), Yeremy Pino (Villarreal).

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