Bundesliga

Handball: Kein Vertrauen zum Trainer - Rückraumspielerin verlässt Halle-Neustadt

"Unüberbrückbare Differenzen"

Kein Vertrauen zum Trainer: Rückraumspielerin verlässt Halle-Neustadt

Helena Mikkelsen spricht von "unüberbrückbaren Differenzen" zwischen ihr und Trainer Wiechers.

Helena Mikkelsen spricht von "unüberbrückbaren Differenzen" zwischen ihr und Trainer Wiechers. SV Union Halle-Neustadt

"Mir hat man im letzten Jahr den Spaß am Handball genommen und ich habe kein Vertrauen mehr. Es gibt zwischen dem Trainer und mir unüberbrückbare Differenzen. Dies ist keine Grundlage für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit", wird Helena Mikkelsen in einer Vereinsmitteilung der "Wildcats" zitiert.

Diese Worte werfen wahrlich kein gutes Licht auf Trainer Till Wiechers. Noch vor Kurzem hatte der SV Union Halle-Neustadt dem angezählten Coach, der erst zu Saisonbeginn übernommen hatte, den Rücken gestärkt (wir berichteten). "Nach jetzigem Stand würden wir mit Till auch in die zweite Liga gehen", sagte Präsident Bodo Meerheim.

Die Wildcats befinden sich mitten im Abstiegskampf der HBF. Sie haben die letzten neun Spiele allesamt verloren - und haben nur noch einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Es stellt sich die Frage: Will der Verein mit so einer ungewöhnlich offenen Kommunikation in der Causa Mikkelsen eine Kehrtwende und Trennung von Wiechers schon vorbereiten? Von Till Wiechers gibt es in der Pressemitteilung keine Stellungnahme zu den Vorwürfen Mikkelsens.

Wildcats verlieren "absolute Identifikationsfigur"

Für Helena Mikkelsen ist es der zweite Abgang vom SV Union Halle-Neustadt. Bereits 2018 verließ sie Halle in Richtung VfL Oldenburg. Nach zwei Jahren in Norddeutschland zog es die 27-Jährige dann aber wieder in die zweite Heimat nach Halle zurück. In den letzten Jahren hatte sie auch immer einen großen Anteil am Klassenerhalt in der 1. Bundesliga.

"Mit Helena Mikkelsen verlässt eine absolute Identifikationsfigur die Wildcats. Die Zusammenarbeit mit ihr war immer von einer hohen Intensität geprägt. Dementsprechend habe ich Helena als eine sehr starke Persönlichkeit kennen und schätzen gelernt. Ich wünsche für ihre kommenden Herausforderungen alles Gute und freue mich auf ein Wiedersehen außerhalb des Handballfeldes", so Sportdirektor Jan-Henning Himborn.

In dieser Saison erzielte die Dänin Mikkelsen in bisher 20 Bundesligaspielen insgesamt 61 Tore. Der Abgang von Helena Mikkelsen ist für die Hallenserinnen der fünfte Abgang zum Saisonende. Ihr letztes Spiel im Trikot der Wildcats findet am 25. Mai (19 Uhr) statt. Dann trifft sie auf ihren ehemaligen Verein, den VfL Oldenburg.

bec