Champions League

Kehl: "Es wird Momente geben, in denen wir Real überraschen können"

Dortmunds Sportdirektor im Final-Interview

Kehl: "Es wird Momente geben, in denen wir Real überraschen können"

Will Real Madrid im Champions-League-Finale überraschen: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

Will Real Madrid im Champions-League-Finale überraschen: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. IMAGO/Jan Huebner

Elf Jahre ist es her, dass Sebastian Kehl das Champions-League-Finale als Spieler erlebt hat, obwohl der Kapitän damals nicht zu Einsatz kam ein prägendes Erlebnis und für ihn "das Endspiel, das am bittersten hängen geblieben ist, obwohl ich 2002 auch ein WM-Finale verloren habe". Nun kehrt der inzwischen 44-Jährige als Sportdirektor von Borussia Dortmund nach London zurück - und spricht vorher im kicker über die Endspiele und seine Situation.

"Unsere Jungs haben dieses Spiel in den vergangenen Jahren am Fernseher verfolgt. Das Finale der Champions League ist das größte Spiel auf Klubebene, das du spielen kannst", sagt er und weiß: "Die Dimension dieses Spiels ist jedem bewusst. Aber es geht darum, damit richtig umzugehen: sich nicht verrückt zu machen, sondern bei sich zu bleiben. Auf sich und die Mannschaft zu vertrauen. Sich untereinander ein gutes Gefühl zu geben. Zusammenzustehen." Ganz sicher werde es "schwierige Phasen in diesem Spiel geben, aber es wird auch gute Momente geben, in denen wir Real überraschen können".

Kehl sieht den BVB als Außenseiter

Der Respekt vor dem Gegner ist groß, schwieriger als die Aufgabe Real Madrid hätte es für den BVB wohl nicht kommen können. "Sie haben bisher alle acht Champions-League-Finals gewonnen und international zuletzt 1983 ein Endspiel verloren. Sie haben eine Menge Erfahrung, das fehlt uns ein Stück weit in unserem Kader", findet Kehl: "Die Favoritenrolle ist klar vergeben, und trotzdem werden wir unsere Chance suchen, und aus dieser Konstellation heraus ist das eine ganz spannende Aufgabe. Ich bin überzeugt, dass wir sie meistern werden." Die geringere Reife könne aber auch ein Vorteil sein, "weil damit die Freude und die Bereitschaft entsteht, alles zu geben, mutig zu sein - weil wir gegen Real Madrid nichts zu verlieren haben".

Die Außenseiterrolle liegt klar beim BVB, das war in den beiden erfolgreichen Halbfinal-Spielen gegen Paris St. Germain aber auch schon so. Entsprechend wohl fühlt sich das Team in der Konstellation. "Wenn man unsere ganze Champions-League-Saison sieht, wie wir schon in der Gruppenphase gegen große Mannschaften gewonnen und uns dann verdient gegen PSG durchgesetzt haben, das seit Jahren versucht, sich diesen Titel durch Milliarden-Investitionen zu schnappen… Deswegen finde ich, dass es keine Mannschaft gibt, die es mehr verdient hat in diesem Finale zu stehen als wir."

Lesen Sie im kicker-Interview am Montag oder im eMagazine ab Sonntagabend, warum Kehl von Jude Bellinghams Start bei Real nicht überrascht ist, wie die ersten Wochen der sportliche Führung in neuer Konstellation verliefen und wie er das Finale 2013 als Spieler und Kapitän erlebt hat.

Patrick Kleinmann, Matthias Dersch

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