Int. Fußball

Clinch mit Barca-Trainer: Warum Soldado Koeman als "Clown" beschimpfte

Granada-Stürmer und Barcelona-Trainer im Clinch

Kampf der Worte, Runde drei: Warum Soldado Koeman als "Clown" beschimpfte

Wütend auf Koeman: Granadas Stürmer Roberto Soldado geriet mit dem Barcelona-Coach schon zweimal aneinander.

Wütend auf Koeman: Granadas Stürmer Roberto Soldado geriet mit dem Barcelona-Coach schon zweimal aneinander. imago images

"Ich würde Koeman nicht einmal als Zeugwart nehmen, wenn ich Präsident von Betis wäre", hatte Joaquin mal über Ronald Koeman gesagt. Der Niederländer trainierte den Angreifer bei seiner ersten Trainerstation in Spanien, beim FC Valencia. "Er war so schamlos, dass er sich nicht mal vom Team verabschiedet oder uns seine Meinung ins Gesicht gesagt hat", blickte Joaquin zurück. Koeman habe damals unter Beweis gestellt, "dass er ein schlechter Trainer und eine schlechte Person ist". Es verwundert nicht, dass die beiden sich keines Blickes mehr würdigen.

Inzwischen ist Koeman wieder in Spanien - und sieht sich erneut persönlichen Anfeindungen ausgesetzt. Diesmal liegt er mit Roberto Soldado im Clinch, der Kampf geht nun schon in die dritte Runde.

Runde eins: Kopf-an-Kopf im Kabinentrakt

Er begann im Januar und wäre beinahe tatsächlich körperlich geworden. Barça war im Ligaspiel bei Granada (4:0) zu Gast, für die Katalanen lief alles wie am Schnürchen. Antoine Griezmann traf früh zum 1:0, Messi schnürte noch vor der Pause einen Doppelpack. Bei Griezmanns Treffer wollte Granada eine Abseitsposition erkannt haben, die Spieler protestierten vehement - allen voran Soldado. Der Angreifer redete während der ersten Hälfte immer wieder auf den Referee ein, was Koeman auf den Plan brachte. Er forderte den Unparteiischen auf, Soldado wegen seiner Meckerei zu verwarnen.

Im Kabinentrakt ging der Kleinkrieg weiter, laut der "AS" standen sich die beiden Kopf an Kopf gegenüber. Granadas Coach Diego Martinez zog den 35-Jährigen schließlich weg.

Runde zwei: Soldado nennt Koeman "Clown" und "Schwachkopf"

Runde zwei folgte nur drei Wochen später. Wieder musste Barça nach Granada, diesmal zum Pokal-Viertelfinale.

Eine wilde Partie: Soldado hatte den Außenseiter in der 47. Minute mit 2:0 in Front gebracht, zwei sehr späte Tore retteten die Katalanen in die Verlängerung. Barcelona stellte in der 108. Minute auf 4:3, Koeman und sein Co-Trainer Schreuder jubelten provokant Richtung Granadas Bank, mit der sie sich schon zuvor ein paar Wortgefechte geliefert hatten (bereits in der 85. Minute war Granadas Co-Trainer Perez Lopez wegen Meckerns auf die Tribüne verbannt worden). Schreuder und ein Offizieller gerieten aneinander, Granadas Coach Martinez reagierte perplex, wie über die Außenmikrofone zu hören war: "So etwas kann nicht sein", sagte er Richtung Barça-Bank und forderte "mehr Respekt".

Du bist ein Clown, dir fehlt die Demut. Du hast keinen Respekt.

Soldado in Richtung Koeman

Mit dem 5:3 in der 113. Minute war die Partie durch, am Spielfeldrand ging sie weiter. Wieder drehten sich Koeman und Schreuder Richtung Granada-Bank und verliehen ihrer Freude nachhaltig Ausdruck. Nun war auch für Schreuder Schluss: "In der 113. Minute wurde Coach Schreuder aus folgendem Grund auf die Tribüne geschickt: Verlassen des Trainer-Bereichs während des Torjubels und provokante Gesten gegenüber der Heimbank", hieß es im Spielbericht.

Der bereits ausgewechselte Soldado hatte es aber vielmehr auf seinen Intimfeind abgesehen. "Er ist ein Schwachkopf, ein Schwachkopf", schimpfte der zwölfmalige Nationalspieler Spaniens gut hörbar von der Tribüne aus in Richtung Koeman und legte nochmal nach: "Du bist ein Clown, dir fehlt die Demut. Du hast keinen Respekt. So gewinnt ihr also."

Soldado hat übrigens gerade einen Lauf. In den vergangenen vier Spielen traf er viermal, steht nun bei neun Toren. Es würde nicht wirklich verwundern, würde Treffer Nummer zehn Runde drei einläuten ...

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