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Joelinton und Finanzen: Neue Probleme für Newcastle United

Verlassen die Magpies den St. James' Park?

Joelinton und die Finanzen: Neue Probleme für Newcastle

Leidensgenossen: Joelinton (li.) und Newcastle-Trainer Eddie Howe.

Leidensgenossen: Joelinton (li.) und Newcastle-Trainer Eddie Howe. IMAGO/Colorsport

Die laufende europäische Saison ist für Newcastle United bereits beendet, die kommende in Gefahr: Nach dem Champions-League-Aus als Gruppenletzter rangiert der neureiche Traditionsklub aktuell nur auf Premier-League-Platz neun - Tendenz nicht unbedingt steigend.

Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie stehen in der Liga vor dem 21. Spieltag schon deren neun im Tableau, in der Vorsaison waren es noch fünf gewesen - wie Meister Manchester City. Dass es in dieser Spielzeit anders läuft, die international etwa mit dem 4:1-Sieg über Paris St. Germain so gut begonnen hatte, liegt zu großen Teilen an einer Verletzungsmisere, die einfach nicht abreißen will. Nun hat es Joelinton erwischt.

Den Ausfall des 27 Jahre alten Allrounders gab Trainer Eddie Howe am Freitag vor dem Heimspiel gegen ManCity am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bekannt. "Es sieht nicht gut aus, er wird mindestens sechs Wochen fehlen", haderte der Erfolgscoach, der die Magpies vergangene Saison auf Platz vier geführt hatte. Eine Oberschenkelsehne des ehemaligen Hoffenheimers ist betroffen, den Howe als "Antreiber in unserem Mittelfeld" bezeichnet. "Es ist ein großer Schlag."

Der 46-Jährige hat noch ein weiteres "Problem": das Financial Fairplay. Newcastles Trainer würde gerne in Mittelfeld und Angriff personell nachrüsten, dabei sind ihm jedoch die Hände ziemlich gebunden. "Ansonsten hätten wir schon längst neue Spieler geholt."

Die Finanzen beschäftigen den NUFC derzeit generell, was nicht zuletzt an einem Verlust aus dem vergangenen Geschäftsjahr von gut 85 Millionen Euro liegt. Gut 180 Millionen sind es gar in den vergangenen drei Jahren. Dadurch bewegt sich der Klub nicht weit entfernt von den "profit and sustainability regulations" der Premier League - nachhaltige Finanzregularien -, die zwar eigentlich nur rund 122 Millionen Euro Verlust in einem Zeitraum von drei Jahren tolerieren. Für dessen Bemessung aber auch Investitionen in die Frauen-Mannschaft oder Spenden als Gegenwert einfließen.

Braucht Newcastle ein größeres Stadion?

Nichtsdestotrotz stimmt der Umsatz die ambitionierte Klubführung unzufrieden. CEO Darren Eales bemängelte zuletzt, dass dieser bei seinem Verein nur bei rund 290 Millionen Euro liege, der sich dauerhaft in den sogenannten Top 6 etablieren will. An deren unteren Ende, wie Eales es formulierte, liegt aber selbst Tottenham schon bei über 510 Millionen - Meister Manchester City gar bei knapp 830 Millionen.

"Wir müssen unsere Einnahmen vergrößern", machte Eales deutlich und brachte dafür nicht nur den möglichen Verkauf eines Topspielers ins Gespräch. Auch einen baldigen Auszug aus dem berühmten St. James' Park, dessen Kapazität mit 52.000 Zuschauern inzwischen ziemlich ausgeschöpft sei, wolle der CEO nicht kategorisch ausschließen. "Wenn du aufsteigen willst, bringt das große Herausforderungen mit sich."

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