Frauen

Ist das DFB-Team der Frauen Frankreichs Angstgegner?

Däbritz trifft in Lyon auf Klubkolleginnen

Ist das DFB-Team Frankreichs Angstgegner? "In gewisser Weise schon"

Sie hat schon eine Olympische Medaille gewonnen: Sara Däbritz.

Sie hat schon eine Olympische Medaille gewonnen: Sara Däbritz. IMAGO/Beautiful Sports

Die Goldmedaille liegt zu Hause, gut behütet, in Ebermannsdorf. Sara Däbritz muss lachen, als sie am Dienstag danach gefragt wird. "Die Olympischen Spiele 2016 sind immer noch eine ganz besondere Erinnerung für uns alle", sagt die 29-Jährige, die liebend gern noch einmal Olympische Luft atmen würde.

Den einen, letzten Schritt dazu können Däbritz und die deutsche Nationalelf am Freitag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) gehen. Im Nations-League-Halbfinale in Lyon gegen Frankreich geht es nicht nur um den Einzug ins Endspiel dieses - bei aller Liebe - sekundären Wettbewerbs. Ganz klar im Vordergrund, das betonen alle Protagonistinnen und Protagonisten, steht das Olympia-Ticket.

Women's NAtions League, Halbfinale

"Lyon ist eine Superstadt, um das Spiel auszurichten", meint Däbritz, "der Rasen ist überragend". Sie muss es wissen: Seit Sommer 2022 steht sie bei Olympique Lyon unter Vertrag, kennt das Groupama Stadium bestens. Dass sie nach aktuellem Stand am Freitag ausgerechnet dort aber vorerst nur auf der Ersatzbank sitzen wird, wenn die DFB-Elf aufläuft, dürfte sie wurmen.

"Alle Positionen sind sehr umkämpft", antwortet Däbritz auf Nachfrage lapidar und vermeidet, ihre persönlichen Befindlichkeiten in den Fokus zu rücken.

Däbritz warnt vor Tempo der Französinnen

Ist das deutsche Team mit Blick auf die bisherigen Begegnungen zwischen den beiden Nationen vielleicht sogar der Angstgegner Frankreichs? "Vielleicht in gewisser Weise schon", gibt Däbritz trotz der vielen schwachen DFB-Partien in den jüngsten Monaten zu. "Wir konnten viele Duelle für uns entscheiden."

Das sei auch im Klub vor der Abreise zu den Nationalmannschaften Thema gewesen: "Letzte Woche haben wir Mittwoch noch im Pokal gespielt (9:2 in Montauban mit einem Däbritz-Tor, Anm. d. Red.), danach ist jeder in seine Richtung gefahren und wir haben gesagt: 'So, jetzt ist erst mal Funkstille'", erzählt die 103-malige Nationalspielerin grinsend.

"Die Französinnen verfügen über hohes Tempo, gerade im Umschaltspiel geht es da schnell nach vorne", warnt Däbritz und dürfte damit vor allem ihre Teamkolleginnen Selma Bacha und Kadidiatou Diani sowie die PSG-Angreiferin Marie-Antoinette Katoto meinen.

"Basics" kombiniert mit "gewissen Freiheiten"

Geschwindigkeit bringt auf der Gegenseite auch Klara Bühl mit. Die Nationalspielerin des Jahres 2023, die diese Fan-Auszeichnung sicherlich auch wegen ihrer vier Nations-League-Tore erhalten hat, spricht von einer "gewissen Freiheit", die so manche deutsche Spielerin brauche, um ihre beste Leistung abzurufen.

Unter Hrubesch gebe es diese - was sich auch als kurzer Wink in Richtung Martina Voss-Tecklenburg verstehen ließ.

UEFA Women’s Nations League: Wales - Deutschland; 05.12.2023 Horst Hrubesch (Deutschland, Interims - Trainer) UEFA Women’s Nations League, Wales - Deutschland, Swansea, Swansea Stadium am 05.12.2023 *** UEFA Womens Nations League Wales Germany 05 12 2023 Horst Hrubesch Germany, Interim Coach UEFA Womens Nations League, Wales Germany, Swansea, Swansea Stadium on 05 12 2023 Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS Wunderlx

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"Horst legt erst mal Wert auf die Basics", unterstreicht Bühl. "Gerade wir Stürmerinnen können uns sehr viel von ihm abschauen, er packt sehr viele Tipps und Tricks aus." Besonders das Verhalten ihres Trainers im Strafraum zu Spielerzeiten sei "überragend" gewesen.

In einer für Hrubesch typischen Disziplin hat die 23-Jährige noch viel Luft nach oben: "Der Kopfball zählt nicht zu meinen Qualitäten, das weiß ich selbst." 

Renard-Ausfall? "Keine große Relevanz"

Das wiederum lässt sich nicht von Wendie Renard sagen. Doch die Französin, eine der stabilsten Innenverteidigerinnen der Welt, muss gegen Deutschland bekanntlich passen

Bühl misst diesem Ausfall laut eigener Aussage wenig Bedeutung bei: "Wendie Renard ist eine Weltklassespielerin. Für uns hat es aber keine große Relevanz, ob sie dabei ist oder nicht. Wir wollen uns auf uns fokussieren."

Vermutlich braucht es auch genau diese Einstellung am Freitag.

Paul Bartmuß

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