eSport

Innenministerium scheut vor Gemeinnützigkeit des eSports zurück

Absage nach FDP-Anfrage

Innenministerium scheut vor Gemeinnützigkeit des eSports zurück

Die Gemeinnützigkeits-Quest geht weiter für Deutschlands eSport-Vereine.

Die Gemeinnützigkeits-Quest geht weiter für Deutschlands eSport-Vereine. ESBD

Schon seit mehreren Jahren drängen heimische Vereine und Verbände auf eine Anpassung der Abgabenordnung zugunsten des eSports. Digitale Disziplinen sollen als gemeinnützig eingestuft werden, was steuerliche Vorteile bieten und die Szene fördern würde. Trotz des steten Bedeutungsgewinns und einer Bekundung der Bundesregierung pro eSport im Koalitionsvertrag hat sich zuletzt wenig getan, was Parteien wie die FDP auf den Plan ruft. Am 20. April erkundigte sich die Bundestagsfraktion der Freien Demokraten in einer Kleinen Anfrage, warum es bei dem Thema nicht vorangeht. Die Antwort des Bundesinnenministeriums im Namen der Bundesregierung: Es bestünde keine Notwendigkeit.

Die Bundesregierung beruft sich in ihrer Antwort vom 4. Mai auf den Fakt, dass mehrere eSport-Vereine über die Förderung der Jugendhilfe oder Bildung bereits einen gemeinnützigen Status erreicht haben. Ihnen seien "keine Fälle bekannt, in denen Vereinen, die E-Sport betreiben, die Gemeinnützigkeit verwehrt worden wäre". Für die eSport-Szene kommt diese Darstellung einem Schlag ins Gesicht gleich.

Bestehende Regelung nicht zufriedenstellend

"Die Bundesregierung versucht, ihre Versäumnisse - allen voran die Anerkennung der Gemeinnützigkeit - zu beschönigen, indem sie wiederholt Vorschläge unterbreitet, die den Vereinen nicht im Geringsten helfen. Im Gegenteil: Die aktuelle Gesetzeslage legt E-Sport-Vereinen aktiv Steine in den Weg", kommentierte ESBD-Präsident Daniel Luther die Antwort der Bundesregierung. Denn obwohl Jugendförderung und Bildung zur Gemeinnützigkeit führen, bleiben es Umwege. Durch die Jugendförderung wird beispielsweise der Anteil älterer Vereinsmitglieder begrenzt. Zudem besteht bei traditionellen Sportvereinen weiterhin die Sorge, ihren Status als gemeinnützige Organisation zu verlieren, wenn sie ihr Angebot um eine digitale Disziplin erweitern. Sie suchen Rechtssicherheit.

Neben der Frage zur Gemeinnützigkeit horchte die FDP noch bei einigen weiteren Themen nach. Die Antworten fielen jedoch meist unspektakulär und knapp aus. Bei der Bundesregierung scheinen eSport-Belange bis zur anstehenden Bundestagswahl nicht auf der Agenda zu stehen. Und so werden Deutschlands Vereine weiter warten und hoffen, dass sie danach erhört werden.

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Christian Mittweg