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"In Frankreich illegal": Kontroverse um neuen PSG-Sponsor

Partner mit fragwürdiger Vorgeschichte

"In Frankreich illegal": Kontroverse um neuen PSG-Sponsor

Paris Saint-Germain sorgt mit einer neuen Partnerschaft für Aufsehen.

Paris Saint-Germain sorgt mit einer neuen Partnerschaft für Aufsehen. imago images/motivio

In der vergangenen Woche hatte PSG mitgeteilt, einen Dreijahresvertrag mit dem Sportwettenanbieter "1XBET" unterzeichnet zu haben. Das Unternehmen solle "offizieller regionaler Partner in Afrika und Asien" werden und Marketingkampagnen durchführen. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. "Die Website ist in Frankreich illegal und hat zu einer Vielzahl von Sperrverfügungen geführt", zitierte "L'Equipe" in dieser Woche einen Mitarbeiter der Behörde ANJ, die das Glücksspiel in Frankreich reguliert.

In mehreren Ländern verboten

"1XBET" hat nicht nur keine Zulassung in Frankreich, sondern auch eine fragwürdige Vorgeschichte. Im September 2019 hatten die Premier-League-Klubs Tottenham, Chelsea und Liverpool ihre Verträge mit dem Betreiber gekündigt. Laut einem Bericht der "Sunday Times" war der Grund dafür, dass die Seite ihre Marke genutzt haben soll, um Wetten auf Kinder-Sportveranstaltungen und Hahnenkämpfe sowie ein Erotik-Kasino zu bewerben.

Die Zeitung veröffentlichte damals auch die Versuche von "1XBET", gezielt eine Glücksspielsucht unter Jugendlichen in Kenia zu verbreiten - nur elf Monate, nachdem die Spurs das Unternehmen zu ihrem offiziellen Wettpartner in Afrika gemacht hatten. Die britische Regulierungsbehörde hatte den drei Vereinen damals mit Sanktionen gedroht. Neben England steht "1XBET" auch in mehreren anderen Ländern wie Polen, Israel oder den Niederlanden auf der schwarzen Liste.

Kontroverse in Frankreich

PSG hat sich noch nicht zu der Kontroverse geäußert. Marc Armstrong, Direktor für Partnerschaften, erklärte in der Vereinsmitteilung nur, dass "1XBET in Afrika und Asien, wo der Klub viele Fans hat, gut etabliert ist" und dass die Website "durch die Zusammenarbeit mit Paris Saint-Germain wünscht, seine führende Position in vielen Ländern zu festigen".

Pikant ist die Partnerschaft gerade vor dem Hintergrund, dass in Frankreich zuletzt ausgiebig über die Gefahr von Glücksspiel und Wettanbietern diskutiert worden war. Die ANJ hatte im Zuge dessen unter anderem Werbung für Wettanbieter im Land stark eingeschränkt. Auch wenn sich die Partnerschaft nicht auf den französischen Markt bezieht: Der neue Sponsor des größten Klubs im Lande bringt die Diskussion nicht gerade zum Schweigen.

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