Regionalliga

Vor Münster: RWO will "in der Spitzengruppe bleiben"

Oberhausen mischt im Westen vorne mit - Knackpunkt Kadertiefe

Hohe Hürde Münster: RWO will dennoch "in der Spitzengruppe bleiben"

So jubelt RWO - zuletzt beim 3:1 gegen Homberg.

So jubelt RWO - zuletzt beim 3:1 gegen Homberg. imago images/osnapix

Irgendwie wirkt’s wie verhext: Seit knapp zwei Monaten laufen die Kleeblätter in jedem Spiel einem Rückstand hinterher, was meist einigermaßen glücklich ausgeht - bisweilen erst in der Nachspielzeit. Gegen den VfB Homberg musste man nach einer schwachen ersten Hälfte wieder Schlimmes befürchten, und erstmals seit langer Zeit pfiffen die Fans ihr Team aus, skandierten "Wir woll’n euch kämpfen sehen" und durften am Ende jubeln. "Über diesen Heimsieg bin ich sehr froh", gestand Trainer Mike Terranova, der zugab: "Nachdem die Klubs vor uns am Freitagabend gewonnen hatten, standen wir natürlich unter Druck."

Dieser Druck verschärfte sich nach dem frühen Rückstand durch den Ex-Rot-Weißen Jan Wellers. Dass RWO-Flügelspieler Manuel Kabambi gleich danach vom Platz humpelte, erklärt aber auch das Spiel und dessen Verlauf ein wenig: Kabambi hatte nach fünf Minuten große Form angekündigt und eine wunderbare Flanke auf Anton Heinz gegeben, die dieser völlig überhastet fast in den nahen Rhein-Herne-Kanal beförderte. Zu allem Überfluss zog sich Kabambi Minuten später bei der Verfolgung von Wellers einen Muskelfaserriss zu. Ihn ersetzte der formschwache Shaibou Oubeyapwa, und die taktischen Vorgaben waren schon früh in der Partie zerplatzt.

Rot-Weiß Oberhausen - Vereinsdaten
Rot-Weiß Oberhausen

Gründungsdatum

18.12.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos
Regionalliga West - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Rot-Weiss Essen Rot-Weiss Essen
37
2
Preußen Münster Preußen Münster
34
3
Wuppertaler SV Wuppertaler SV
33

"In Münster müssen wir was auf den Platz bringen"

Stadion Niederrhein

imago images/Aalto-Foto

Besser wurde es erst nach dem Seitenwechsel, als Nico Buckmaier für den gleichfalls überspielt wirkenden Jerome Propheter kam und dem Spiel so kreativ wie kraftvoll neues Leben einhauchte. Eine starke Viertelstunde mit Heinz’ Klasse-Freistoß zum 1:1 und zwei überlegten Tor-Aktionen des weiter verbesserten Jan-Lucas Dorow reichte den Rot-Weißen schließlich zum Sieg, der angesichts diverser Großchancen höher hätte ausfallen müssen.

Terranova blickt mutig nach vorn: "In Münster müssen wir was auf den Platz bringen, um in der Spitzengruppe zu bleiben. Das wollen wir auch." Fraglich ist allerdings, wer ihm zur Verfügung steht: Tim Stappmann fehlte bereits (Bänderanriss), Kabambi wird sicher ausfallen, Sven Kreyer (Prellung) musste ausgewechselt werden, Pierre Fassnacht (Muskulatur) hat Trainingsrückstand.

Knackpunkt Kadertiefe

"Bei den Münsteranern sind auch nicht alle an Bord", sagt Terranova, will diesen Aspekt nicht zu hoch hängen. Er hat einen anderen Punkt ausgemacht, den er vor Wochen schon auch Präsident Hajo Sommers gegenüber formuliert hat: "Letztlich ist alles eine Frage der Qualität, und da sehe ich bei uns ein Defizit gegenüber anderen, sobald bei uns jemand ausfällt." Mit anderen Worten: Der Trainer hält personelles Nachlegen für unabdingbar und verweist auf die diversen Personaloperationen beim benachbarten Spitzenreiter.

Dass RWO finanziell nicht so gut betucht ist wie andere, weiß der Trainer. Er weiß aber auch: "Wir haben schon bewiesen, dass wir absolut auf Augenhöhe sind, und wollen auf mindestens diesem Stand bleiben, wenn mal der eine oder andere verletzt ausfallen muss." Das beste Argument, mögliche Geldgeber zu überzeugen, wären drei Punkte in Münster.

Gustav Wentz/kon

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