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DFB-Frauen: Historisches WM-Aus mit Südkorea-Parallele

Trotz starker Popp-Serie

Historisches WM-Aus mit Südkorea-Parallele

Verzweiflungsschrei? Alexandra Popp ist mit den DFB-Frauen in der WM-Vorrunde überraschend gescheitert.

Verzweiflungsschrei? Alexandra Popp ist mit den DFB-Frauen in der WM-Vorrunde überraschend gescheitert. IMAGO/Eibner

Mit einem satten 6:0 war Deutschland in diese Frauen-Weltmeisterschaft 2023 gestartet und hatte damit die überschaubare Vorbereitung ein Stück weit vergessen lassen. Doch nur eineinhalb Wochen nach dem halben Dutzend an Toren gegen Marokko später steht das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor einem sportlichen Scherbenhaufen.

Das magere 1:1 trotz langer Nachspielzeit gegen Südkorea bedeutete in Verbindung mit dem späten Nackenschlag gegen Kolumbien (1:2) das äußerst überraschende Aus in der WM-Vorrunde - und das in einer auf dem Papier mehr als machbaren Gruppe.

Unrühmlicher DFB-Negativpunkt inklusive: Weil nämlich Marokko im anderen Spiel der Gruppe mit 1:0 gegen Kolumbien gewonnen hatte, verpasste Deutschland als Gruppendritter nicht nur den Einzug ins Achtelfinale des Turniers in Australien und Neuseeland - sondern scheiterte überhaupt zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft.

Popps Marke spendet keinen großen Trost

Deutschlands WM-Spiele 2023

Bis dato hatte die durch die beiden WM-Titel 2003 und 2007 dekorierte Nationalmannschaft immer mindestens das Viertelfinale erreicht.

Auch bei Europameisterschaften hatte es für den achtmaligen Champion so etwas bei einer Teilnahme noch nie gegeben.

Beim bitteren Aus, das Bundestrainerin Voss-Tecklenburg nüchtern im Gespräch mit der ARD kommentierte ("Am Ende hat unsere Leistung einfach nicht ausgereicht"), half auch die fortgesetzte Torserie von Alexandra Popp nicht weiter. Die 32-jährige Kapitänin vom VfL Wolfsburg markierte durch das zwischenzeitliche 1:1, das die Hoffnung aufs Weiterkommen sowie dem benötigten 2:1 bis in die lange Nachspielzeit hinein aufrechterhalten hatte, bereits ihr achtes Tor hintereinander bei großen Turnieren.

Popp ("Ich kann nicht verstehen, was hier gerade abgeht - das war nicht unser Anspruch") traf damit in jedem ihrer letzten acht Einsätze bei Welt- oder Europameisterschaften mindestens einmal. Das war laut Daten-Dienstanbieter Opta aus Europa lediglich der früheren DFB-Spielerin Heidi Mohr von 1989 bis 1991 gelungen. Allein bei dieser WM war dies bereits der vierte Turniertreffer von Popp, der nach knapp einer Stunde ein zweites Kopfballtor wegen einer knappen Abseitsstellung aberkannt worden war.

Die Südkorea-Parallele

Mit diesem überraschenden Aus setzte sich zugleich die schwache DFB-Serie fort: Nachdem Ende vergangenen Jahres die von Hansi Flick trainierte A-Nationalmannschaft ebenfalls in der Vorrunde hinter Japan und Spanien gescheitert war, erwischte es in diesem Jahr bereits die U 21 mit nur einem Punkt aus drei Spielen mit Platz 4 hinter Tschechien, Israel und England.

Und noch etwas: Hatte für die Männer beim blamablen WM-Vorrundenaus 2018 in Russland ein 0:2 gegen Südkorea das überraschende Turnierende besiegelt, so waren es dieses Mal bei den Frauen die Südkoreanerinnen, die nicht geschlagen werden konnten.

mag

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