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Nach Corona-Fällen: Hessischer Fußball-Verband gegen Unterbrechung

Kreisoberligist hat eine Aussetzung des Spielbetriebs gefordert

HFV gegen Saisonunterbrechung: "Wir fühlen uns dem demokratischen Prozedere verpflichtet"

Hat einen schwierigen Spagat zu bewältigen: Stefan Reuß, Präsident des Hessischen Fußball-Verbands, der sich einerseits dem Wunsch der Vereine nach Aufnahme des Spielbetriebs verpflichtet fühlt, anderseits nun mit Corona-Fällen konfrontiert ist.

Hat einen schwierigen Spagat zu bewältigen: Stefan Reuß, Präsident des Hessischen Fußball-Verbands, der sich einerseits dem Wunsch der Vereine nach Aufnahme des Spielbetriebs verpflichtet fühlt, anderseits nun mit Corona-Fällen konfrontiert ist. imago images / Hartenfelser

Der hessische Kreisoberligist VfR Meerholz, in dessen Umfeld nach einigen Corona-Fällen hunderte Personen in Quarantäne mussten, hat in einem offenen Brief den Hessischen Fußball-Verband (HFV) dazu aufgefordert, die Saison zu unterbrechen.

Jetzt hat sich auch der Verband dazu geäußert, der zuallerst den erkrankten Personen eine gute und vollständige Genesung wünscht. Gleichzeitig will der HFV nichts überstürzen, sondern sich die Gemengenlage anschauen, wie Präsident Stefan Reuß in einem Antwortschreiben darlegt: "Nunmehr gilt es genauer zu analysieren, wie die Infektionsketten zusammenhängen. Die örtlichen Behörden werden dies mit Nachdruck tun. Auch der HFV beobachtet landesweit die Entwicklungen sehr genau und steht in engem Austausch mit den Behörden." Dem HFV ist wichtig zu betonen, dass das Gesundheitsamt des zuständigen Landkreises Main-Kinzig stark davon ausgeht, dass die Infektionen nicht während der Partien des VfR Meerholz und seiner Reserve passiert seien, sondern vor dem Spieltag, im jeweiligen Mannschaftskreis.

Eine Aussetzung will Reuß zwar nicht generell ausschließen ("Ihren Wunsch nach Aussetzung des Spielbetriebs wird der Kreisfußballausschuss Gelnhausen sicherlich diskutieren und gerne mit Ihnen über Lösungsmöglichkeiten sprechen"), betont aber auch: "Die deutliche Mehrheit der Vereine begrüßt die Aufnahme des Spielbetriebes. Wir fühlen uns diesem demokratischen Prozedere verpflichtet, und jeder einzelne Teilnehmer ist dabei aufgerufen, sich an die entsprechenden Vorgaben zu halten. Denn natürlich steht auch für uns die Gesundheit an erster Stelle. Es gab auch bereits Fälle, in denen Mannschaften aufgrund des Infektionsgeschehens pausieren mussten und lokale Lösungen gefunden wurden." Nachlässigkeiten bei der Umsetzung von Hygienevorschriften will der HFV nicht dulden. In Richtung Meerholz sagt Reuß: "Wir stehen Ihnen als Unterstützer zur Verfügung und tun alles dafür, dass die Maßnahmen umsetzbar sind. Dabei wollen und müssen wir uns aber auch stets penibel an die behördlichen Vorgaben halten - auch in dem Wissen, dass manche Vereine bei der Umsetzung an ihre Grenzen stoßen."

stw