Champions League

Heute vor 15 Jahren: Luis Garcias "Geistertor" ermöglicht Liverpool das Finale

Champions-League-Halbfinale 2005

Heute vor 15 Jahren: Garcias "Geistertor" ermöglicht Liverpool das Finale

Das Tor zum Finale: Liverpools Luis Garcia überwindet den am Boden liegenden Chelsea-Gegenspieler John Terry.

Das Tor zum Finale: Liverpools Luis Garcia überwindet den am Boden liegenden Chelsea-Gegenspieler John Terry. imago images

Während der FC Liverpool in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie weiter auf seinen eigentlich schon sicheren Premier-League-Titel warten muss (25 Punkte Vorsprung auf "Verfolger" Manchester City), jährt sich etwas anderes an diesem Sonntag.

Heute vor 15 Jahren, am 3. Mai 2005, fand nämlich das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale statt: Im rein englischen Duell mit dem FC Chelsea hatte es in London noch 0:0 geheißen, ehe nun an der Anfield Road nach nicht einmal vier Minuten der Torbann brach. Reds-Legende Steven Gerrard spielte einen Zuckerpass auf Stürmer Milan Baros, der den Ball über den herausstürmenden Keeper Petr Cech lupfte. Luis Garcia reagierte nun am schnellsten und drückte den Ball Richtung Linie. Die Verteidiger William Gallas und John Terry versuchten noch zu retten, was nicht mehr zu retten war - denn Referee Lubos Michel entschied auf Tor. Und bei diesem frühen 1:0 sollte es auch nach 90 Minuten bleiben, weil die Blues trotz vorhandener Chancen das 1:1 und somit zumindest die Verlängerung verpasst hatten.

Bis heute gibt es allerdings Meinungen, dass dieser Liverpooler Treffer nicht hätte zählen dürfen. Denn in jener Szene hatte sich Gallas nochmals gestreckt und den Ball weggeschossen - laut Schiedsrichtermeinung allerdings erst hinter der Linie. Für Reds-Fans die richtige Entscheidung, für Kritiker dagegen eher ein "Ghost Goal", ein Geistertor - nicht aber von der Kategorie "Phantomtor" à la Thomas Helmer.

Das verrückte Finale von Istanbul

Sicher ist nur: Die damals von Rafael "Rafa" Benitez trainierten Liverpooler zogen damit ins Endspiel ein - und schrieben im Anschluss das vielleicht verrückteste Finale der Königsklasse (25. Mai 2005). Im Istanbuler Atatürk-Olympiastadion trafen die Reds auf das schier übermächtige Milan um Paolo Maldini, Alessandro Nesta, Andrea Pirlo, Kaka oder auch Andriy Shevchenko. Doch die Engländer um den eingewechselten Deutschen Dietmar Hamann gaben sich trotz einer AC-Gala in den ersten 45 Minuten nicht auf (0:3), kamen zurück und entschieden schlussendlich auch dank einer herausragenden Vorstellung von Schlussmann Jerzy Dudek das Elfmeterschießen für sich.

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