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Hertha BSC übernimmt Zehlendorfer Frauen-Teams

Berliner starten im Sommer wohl in der Regionalliga

Hertha BSC übernimmt Zehlendorfer Frauen-Teams

Rot nur im Auswärtstrikot: Svenja Poock (re.) und Hertha 03 Zehlendorf bleiben auch nächste Saison zumeist blau-weiß eingekleidet.

Rot nur im Auswärtstrikot: Svenja Poock (re.) und Hertha 03 Zehlendorf bleiben auch nächste Saison zumeist blau-weiß eingekleidet. IMAGO/Lobeca

In der Tabelle der Männer-Bundesliga ist Hertha BSC Drittletzter, in einer anderen Thematik hingegen Letzter: Nämlich wenn es darum geht, ein eigenes Frauen-Team an den Start zu bringen. Im November 2022 beschloss die Mitgliederversammlung die Gründung einer eigenen Abteilung im Verein; seit diesem Donnerstag ist auch klar, wie diese organisiert sein wird.

Hertha BSC geht eine enge Partnerschaft mit Hertha 03 Zehlendorf ein und übernimmt zur Saison 2023/24 zwei Frauen- und sieben Juniorinnen-Teams. Das teilte der Verein mit. Unter dem Namen der "großen" Hertha sollen die Mannschaften in den Wettbewerben auflaufen, die betroffenen Verbände DFB, NOFV und BFV haben schon zugestimmt.

"Die Kooperation zwischen der großen und der kleinen Hertha ist ein sehr aufregender, aber auch sehr ernst gemeinter Prozess", sagte Kay Bernstein, Präsident des Hauptstadtklubs. Er sprach von einer "Ehre, die sehr gute Arbeit von Hertha 03 weiterführen zu können".

Wolfsburg, Frankfurt und Co. haben es vorgemacht

Deren Präsident Kamyar Niroumand sagte, man sei "aufgrund der jahrelangen guten Erfahrungen, die wir bereits mit Hertha BSC im Jugendbereich gesammelt haben, mit unserer Idee der Kooperation auf den Bundesligisten zugegangen". Sie selbst "stoßen bei der Weiterentwicklung und Professionalisierung der Leistungsteams leider an Grenzen und sehen bei Hertha BSC die idealen Bedingungen dafür".

Damit gehen die Blau-Weißen den Weg, den vor Jahren auch der VfL Wolfsburg, Bayer 04 Leverkusen, 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt beschritten hatten: die Frauenfußball-Abteilungen von kleineren, aber im Ligensystem hoch angesiedelten Vereinen zu übernehmen und so in der 1. oder 2. Liga einzusteigen. Hertha Zehlendorf hat in der Regionalliga Nordost gute Karten im Rennen um den Klassenerhalt, Hertha BSC würde also drittklassig beginnen können. Bei den U-17-Juniorinnen wartet sogar die höchste Stufe: Dort spielt Zehlendorf in der Bundesliga.

Turbine fand das Ende der Kooperation "schade"

Damit tut sich einiges im Nordosten der Fußball-Landkarte der Frauen. RB Leipzig steht kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga, und Turbine Potsdam erwachte eine Liga höher jüngst aus dem Dornröschenschlaf - womöglich gerade noch rechzeitig für den Klassenerhalt.

Auch Turbine hatte seit 2020 mit den Berlinern kooperiert, allerdings nicht in dem Ausmaß der Zehlendorfer. Die Vereinbarung zwischen den beiden Klubs läuft in diesem Sommer aus, Hertha BSC hatte verkündet, von nun an eigene Wege zu gehen. Ulrike Häfner, Vizepräsidentin der Potsdamerinnen, hatte dies "schade" genannt: "Turbine hat von der Kooperation sehr profitiert und wertvolle Erfahrungen gesammelt."

pab

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