Int. Fußball

Heung-Min Son und seine "Rache" an Deutschland

Südkoreaner wird auch in England noch beleidigt

"Hatte mit Rassismus zu kämpfen": Son und seine "Rache" an Deutschland

Südkoreas Kapitän Heung-Min Son hatte aufgrund seiner Herkunft in Deutschland mit Rassismus zu kämpfen.

Südkoreas Kapitän Heung-Min Son hatte aufgrund seiner Herkunft in Deutschland mit Rassismus zu kämpfen. IMAGO/Penta Press

Sportlich gesehen ist Heung-Min Son einer der größten Athleten seines Landes. Der südkoreanische Stürmer von Tottenham Hotspur schoss sich gemeinsam mit Liverpools Mohamed Salah in der vergangenen Premier-League-Saison zum Torschützenkönig-Titel. Mit 23 Treffern wurde er damit der erste asiatische Fußballer, dem dieser Triumph in England gelungen ist.

Während dieser schwierigen Zeit habe ich viel darüber nachgedacht, dass ich mich eines Tages rächen will.

Heung-Min Son

Son hat aber auch schon schwerere Zeiten erlebt. Das erzählte der ehemalige Profi des Hamburger SV und von Bayer Leverkusen am Montag auf einem Event in Seoul, der Hauptstadt seines Heimatlandes. "Ich bin in jungen Jahren nach Deutschland gezogen und habe so viele schwere, unvorstellbare Momente erlebt. Ich hatte viel mit Rassismus zu kämpfen. Während dieser schwierigen Zeit habe ich viel darüber nachgedacht, dass ich mich eines Tages rächen will."

Und deswegen ist Südkoreas 2:0-Gruppensieg gegen die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2018 in Russland für ihn bis heute der "denkwürdigste Moment" seiner Karriere. Son traf zum Endstand, der Titelverteidiger um Trainer Joachim Löw musste frühzeitig nach nur drei Spielen die Heimreise antreten.

Trost? Nicht für Deutschland

"Wenn Menschen weinen", so Son, "möchte ich sie normalerweise trösten und in den Arm nehmen." Dieses Gefühl habe er nach dem Sieg gegen das DFB-Team nicht verspürt. Damals habe er seine "Rache" bekommen.

Mit Rassismus hat Son, der seit 2015 in London spielt, heute immer noch zu kämpfen. Im vergangenen Jahr wurden acht Verdächtige festgenommen, die den Südkoreaner auf Twitter rassistisch beleidigt haben sollen.

mje

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