Frauen

Giulia Gwinn: "Das ist das Schlimmste, was es gibt"

Nationalspielerin zu Gast bei "kicker meets DAZN"

Gwinns steiniger Weg zurück: "Das ist das Schlimmste, was es gibt"

Zuletzt zum Zuschauen verdammt: Giulia Gwinn.

Zuletzt zum Zuschauen verdammt: Giulia Gwinn. picture alliance/dpa/Bildagentur Kolbert

Nach Fußball stand den Nationalspielerinnen nicht mehr der Kopf. "Wir haben das Training abgebrochen", beschreibt Mannschaftskollegin Lea Schüller den Moment Anfang Oktober. "Wir, die Giulia näherstehen, hatten dann auch keinen Bock mehr auf Training." Gwinn hatte sich in einer Einheit der DFB-Elf schwer verletzt, das Ausmaß ließ sich bereits erahnen. Kreuzbandriss. Nach 2021 schon zum zweiten Mal in der noch jungen Karriere der Außenverteidigerin.

"Es ist sehr zäh", erklärt Gwinn in der neuen Folge "kicker meets DAZN". "Aber ich glaube, dass ich dieses Mal besser damit umgehen kann. Meine Mama sagt immer: 'Dieses Mal fällt es dir überhaupt nicht schwer.' Das stimmt so nicht, aber man lernt einfach, mit der Situation umzugehen und weiß, was auf einen zukommt."

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Dennoch war auch dieser Weg zurück von Hindernissen gepflastert - und das schon direkt nach der Operation. "Ich kam aus dem Krankenhaus raus und konnte gar nichts - und dann hatte ich erstmal Corona, das war der Horror", schildert Gwinn. "Ich durfte die Krücken weglegen und dachte, jetzt gehe ich in die Reha, jetzt geht's los." Und dann der zweite Strich auf dem Test.

Erst OP, dann Corona: "Ich dachte, mir fällt die Decke auf den Kopf"

"Ich war nochmal eine Woche zu Hause und da dachte ich wirklich, mir fällt die Decke auf den Kopf und ich weiß nicht, wie es weitergeht", sagt Gwinn über diese schwierige Phase. "Aber ich glaube, ich habe schnell den Schalter zum Umswitchen gefunden."

Und das, obwohl Corona nicht einmal die größte Belastung auf dem Weg zurück gewesen sei. Mental habe Gwinn vor allem ihre permanente Zuschauerrolle belastet. "Das ist das Schlimmste, was es gibt", klagt sie im Podcast. "Und zwar nicht nur am Anfang, sondern die ganzen letzten sieben Monate: Wenn du am Rand sitzt und nicht Einfluss nehmen kannst, wenn die Mädels auf dem Platz hilflos sind."

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Mittlerweile steht Gwinn wieder auf dem Platz und arbeitet mit dem Ball, macht sich noch Hoffnungen auf eine Teilnahme bei der WM in Australien. Gedanken an ein Karriereende habe sie auch nach dem zweiten schweren Rückschlag nicht verschwendet. "Daran habe ich keine Sekunde gedacht", bekräftigt sie im Podcast. "Ich könnte niemals aufgeben, weil ich einfach noch nicht fertig bin. Aufgeben ist keine Option."

Wen Gwinn und ihre Mitspielerin Schüller als selbstbewussteste Spielerin im Frauenfußball sehen, warum laut Schüller "jeder in Deutschland plötzlich wusste, dass ich Corona habe", und was die Zielsetzung für die WM in Australien ist, erklären Gwinn und Schüller in der neuen Folge "kicker meets DAZN".

Der Podcast ist über die Website und die Apps des kicker, die Portale der DAZN Group sowie alle gängigen Podcast-Plattformen abrufbar, wie zum Beispiel:

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mib