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"Gott sei Dank bin ich raus": Sergio Rico verlässt nach Reitunfall das Krankenhaus

Ehefrau blieb "20 Stunden am Tag"

"Gott sei Dank bin ich raus": Sergio Rico verlässt nach Reitunfall das Krankenhaus

Darf wieder nach Hause: Sergio Rico mit Ehefrau Alba vor dem Krankenhaus.

Darf wieder nach Hause: Sergio Rico mit Ehefrau Alba vor dem Krankenhaus. IMAGO/ABACAPRESS

Er wirkte noch etwas wacklig auf den Beinen, doch auffälliger war das breite Lächeln in seinem Gesicht. Hand in Hand mit seiner Frau verließ Sergio Rico am Freitag unter dem warmen Applaus einiger Fans und Medienvertreter das Krankenhaus "Virgen del Rocio".

"Gott sei Dank bin ich raus", sagte der 29-Jährige. 82 Tage ist der schwere Reitunfall her, der beinahe sein Leben beendet hatte. Sein Pferd war durchgegangen, am Boden liegend trat es Rico gegen den Kopf. Er erlitt unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma und landete auf der Intensivstation. Nach dem Unfall lag er in Sevilla im Koma, ehe er Mitte Juni erwachte. "Er ist ein Champion", sagte damals seine Frau Alba, die Familie sehe "wieder Licht".

Rico, der einmal für die spanische Nationalmannschaft im Tor stand, begann sich immer mehr zu erholen und wird nun seine Reha zuhause fortsetzen. Denn völlig gesund ist er immer noch nicht.  "Ich fühle mich ziemlich gut, auch wenn das Aneurysma noch nicht ganz unter Kontrolle ist", sagte Rico. Er brauche "noch einige Monate Ruhe".

Sie hat 20 Stunden am Tag mit mir verbracht.

Sergio Rico über seine Frau Alba

An den Verlauf seines Unfalls kann er sich offensichtlich nicht mehr genau erinnern. "Man sagt, dass das Gehirn intelligent ist und all diese Ereignisse auslöscht", erklärte er. "Ich bin im Krankenhaus aufgewacht." Er sei "aufgeregt, sehr glücklich und dankbar", besonders seiner Frau: "Sie hat 20 Stunden am Tag mit mir verbracht. Ich bin sehr dankbar. Ohne ihre Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen."

Rico hofft auf Rückkehr nach Sevilla

Auch bei Paris St. Germain und dem FC Sevilla bedankte er sich explizit. Bei PSG steht er noch bis Juni 2024 unter Vertrag, mit Sevilla gewann er dreimal die Europa League. Fans der Andalusier waren bereits am ersten Tag mit einem Transparent vor dem Krankenhaus aufgetaucht. "Das werden wir behalten", versprach Rico. "Ich habe es schon oft gesagt: Ich bin ein Sevilla-Fan und ich hoffe, dass ich eines Tages nach Sevilla zurückkehren kann."

Auch für den FC Fulham und RCD Mallorca hütete Rico schon das Tor. Viele ehemalige und aktuelle Mannschaftskameraden hätten ihm Botschaften ins Krankenhaus geschickt.

"Ich hoffe, dass ich bald zum Fußball zurückkehren kann", sagte Rico. In Sevillas Stadion "Sanchez Pizjuan" war er aber bereits beim 1:2 gegen Valencia am vergangenen Freitag allgegenwärtig. Kurz nach Anpfiff wurde auf der Anzeigetafel sein Foto eingeblendet, woraufhin das gesamte Publikum applaudierte. Die im Stadion anwesende Ehefrau Alba verfolgte es sichtlich gerührt.

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